Thread by @f_schutzbach

1) Thread:
Nochmal zur Präzisierung, weil das in dem Spiegel-Interview mit mir etwas kurz geraten ist:

Rechten Strategen geht es nicht um politische Argumente, sondern um das Schüren von Emotionen. Es geht ihnen nicht um Dialog, sondern um Dialogzerstörung.

2) Roger Köppels letzter Auftritt in der Arena war exemplarisch: Er ging durchgehend auf die Emotionen-Schiene u. zerstörte permanent die Ebene der tatsächlichen inhaltlichen Auseinandersetzung.

3) Diese Politik der Emotionen lässt sich argumentativ nicht entkräften. Man ist chancenlos, weil diese Politik überhaupt gar nicht auf der Eben der Argumente agiert. Sondern total andere Botschaften und Angebote macht.

4) Zum Beispiel macht sie das Angebot der symbolischen Selbst-Aufwertung durch die Ablehnung anderer (der Klimaaktivist*innen, der Linken, „Ausländer“ usw.). Es ist exakt dieses emotionale Hass-Angebot, das Rechte und Rechtsextreme attraktiv macht und weshalb sie gewählt werden.

5) Das Angebot funktionieren zum einen, weil gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in der Gesellschaft ohnehin weit verbreitet ist (siehe u.a. Studie von Wilhelm Heitmeyer). Zum anderen schafft das Angebot erst recht Nachfrage, es erlaubt, die Hunde von der Leine zu lassen.

6) Man versucht seit Jahren, rechtspopulist. Strategen argumentativ zu entkräften. Sie wurden durch Zeitungen, auf Bühnen gehoben und in Talk Shows eingeladen, aber es funktioniert nicht, sondern: je mehr sie zu sehen waren, desto mehr wurden sie gewählt.

7)Die Politik der Emotionen gelingt rechten Strategen auch dann,wenn ihnen von Argumentationslogikern Paroli geboten wird. Die massenmediale Multiplikation dieser emotionalen Angebote ist ein zentraler Faktoren f. den Erfolg rechtspopulistischer Kräfte spiegel.de/kultur/gesells…