Thread by @PatrickGensing

Die Twitter-Diskussion über verstorbene Kinder ist für mich nicht mehr nachvollziehbar. Es werden einzelne Statistiken durchkämmt, Zahlen ohne Kontext bemüht, um irgendwie ein größeres Risiko herbeizurechnen. Warum?

Dabei ist die Datenlage eindeutig: Es sterben - zum Glück! - sehr wenige Kinder an Covid19. Das zeigen alle Daten der vergangenen zwei Jahre, das zeigen internationale Zahlen, das sagen Fachleute und Verbände.

Jeder Fall ist einer zu viel, aber danach fragt das Virus nicht.

Ich habe keine einzige halbwegs ernstzunehmende Stimme vernommen, die behauptet, es gebe keine Risiken für Kinder, insbesondere für vorerkrankte. Das steht auch MEHRFACH in meinem Beitrag, auch PIMPS und Longcovid wird erwähnt.

Es geht derzeit mal wieder um eine Abwägung - und Staaten, die Maßnahmen aufheben, weil sie schlicht in keinem Verhältnis mehr stehen zum Risiko - sind keine rechtslibertären Eugenikerorganisationen, sondern die haben sich das genau überlegt und begründen das immer wieder.

Was aus der deutschen NoCovid-Twitter-Blase für Behauptungen über andere Staaten kommen, ist teilweise abenteuerlich u arrogant. Es erschreckt mich, wie verbohrt darauf bestanden wird, absolut im Recht zu sein - und wie teilweise agiert wird, wenn etwas nicht in den Kram passt.

So nehme ich zur Kenntnis, ich solle mich bei allen Kindern und Eltern entschuldigen, Beschwerden beim Arbeitgeber werden gefordert, Propaganda-Vorwürfe, Hofberichterstattung, ich sei sogar zu blöd, eine Tabelle zu lesen usw.

Klar, alles Einzelfälle zwischen streng sachlicher Kritik. Und wenn man im Recht ist, vor allem moralisch, dann muss das schon mal drin sein, auszurasten wie bei Prien. Unsachliche Deppen und Egoisten sind die anderen. ;-)

Sorry für den Sarkasmus; ist billig, ich weiß.

Der "Faktencheck-Facktenchecker", sogar gelesen von namhaften Journalisten, wie ich feststelle, sucht sich meiner Meinung nach Statistiken und Zahlen so zusammen, wie er es braucht. Für Bildblog und einzelne Qualitätsmedien reicht das. Merke ich mir.

Die Frage, wie ein Tweet zu interpretieren sei, wird zur Exegese erhoben. Dabei ist die grundlegende Frage - und darum geht es in meinem Beitrag: Wie groß ist das Risiko für Kinder? Und da lautet die Antwort: deutlich geringer als für Erwachsene. Eigentlich eine gute Nachricht.

PS: Es muss natürlich PIMS heißen. Sorry, mein Fehler.

Noch ein Nachtrag zu den vielen Kommentaren, man müsse Kinder mit Kindern und nicht erwachsenen vergleichen, was Todesfälle betrifft: hier Screenshots der Statistik für 2020 bei Destatis. Und nun?