Ist das #LNG-Beschleunigungsgesetz mit den #Klimazielen vereinbar? Die #Bundesregierung meint "ja", weil die Terminals „möglichst frühzeitig“ auf #Wasserstoff umgestellt werden sollen. Was heißt das konkret? (1/6)
Blick ins Gesetz selber: In §5(2) wird "möglichst frühzeitig" konkretisiert. Tatsächlich dürfen die Terminals bis 31.12.2043 (!) mit fossilem #Gas betrieben werden. Erst danach, also ab 2044, müssen sie auf #Wasserstoff umgestellt werden. (2/x)
Weiterer Aspekt: Zwar ist das @BMWK in den vergangenen Wochen nicht müde geworden zu behaupten, dass die #LNG-Terminals #H2ready gebaut werden. Im Gesetzentwurf finden sich dazu aber keinerlei Vorgaben, noch nicht mal das Schlagwort taucht auf. (3/x)
Auch dazu, die Pipelines #H2ready zu planen, steht nichts im Gesetzestext. Dabei fallen die Anbindungspipelines laut Anlage mit in den Gültigkeitsbereich. Nur in der Begründung heißt es lapidar, dass das geltende Recht bereits eine spätere Umstellung "ermögliche". (4/x)
Klartext: Dieses Gesetz hat rein gar nichts mit #Klimaschutz zu tun. Eine Umstellung auf #Wasserstoff muss erst nach 2043 erfolgen. Kaum vorstellbar, dass dies reicht, um das Ziel der Klimaneutralität 2045 dann noch zu erreichen. (6/6)
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Braucht 🇩🇪 eigene #LNG-Terminals, wie das @BMWK vorgibt? Ich meine nein! Schauen wir auf die Auslastung der benachbarten #LNG-Terminals. Zunächst das Terminal in #Zeebrügge. In Januar und Februar war die Anlage trotz #Gaskrise nur zu 50% ausgelastet. Trend zuletzt fallend. (1/5)
Das #LNG-Terminal in #Rotterdam war dagegen mit durchschnittlich 80% deutlich besser ausgelastet. Hier ist die Ausspeisekapazität der Engpass. Trend auch bei dieser Anlage leicht fallend. Gemessen an der Speicherkapazität war die Anlage weniger als 50% ausgelastet. (2/x)
Es gibt es also ein erhebliches Potenzial, das noch genutzt werden kann. Und vermutlich lassen sich die Engpässe bei der Ausspeisung in #Rotterdam einfacher beheben, als gleich ein ganz neues #LNG-Terminal in Deutschland zu bauen? (3/x)
Das wöchentliche Update zu den #Gas-Lieferungen aus #Russland: Über einen #Importstopp wird viel diskutiert, die Lieferungen über #NordStream1 bleiben jedoch stabil. Und über die #Jamal-Pipeline wurden die Lieferungen zuletzt sogar erhöht. Gas fließt, der Rubel rollt. (1/10)
Zunächst ein Blick auf #NordStream1. Hier sind die Lieferungen dauerhaft stabil. Das #Gas wird direkt aus #Russland nach #Deutschland geliefert. Energiewirtschaftliche Normalität, als würde es keinen Krieg geben. (2/x)
Das geht so nicht weiter: Die Lieferungen über #NordStream1 müssen sofort von der #Bundesregierung gestoppt werden. Dies würde #Russland zwingen, für die Erfüllung bestehender Verträge die #Jamal-Pipeline und das ukrainische Netz von @GasTSOua zu nutzen. (3/x)
Das wöchentliche Update mit einer großen Überraschung: Seit ein paar Tagen gibt es wieder #Gas-Lieferungen über die #Jamal-Pipeline aus Richtung #Russland. Das wird am Übergabepunkt #Mallnow sichtbar, Flussrichtung Deutschland. (1/6)
Dass die Lieferungen aus #Russland kommen, legen die Daten vom Übergabepunkt #Kondratki an der #Jamal-Pipeline zwischen #Belarus und #Polen nahe. Auch dort gibt es seit einigen Tagen eine deutliche Erhöhung des Gasfluss aus Richtung #Russland. (2/x)
Ich bin baff erstaunt: Sollte #Russland tatsächlich mitten im #Ukraine-Krieg die #Gas-Lieferungen über #Jamal wieder aufnehmen? Gibt es noch eine andere Erklärung für die Zunahme der Liefermengen über diese Pipeline? Gerne hier Hinweise in den Kommentaren posten! (3/x)
Wer in #Deutschland von einem #LNG-Terminal träumt, muss sich klar sein, dass dann #Fracking-Gas aus den USA importiert würde. Ein paar Fakten dazu: Schon heute sind die USA die wichtigste Quelle für den Import von #LNG nach #Europa. Tendenz stark steigend. (1/4)
Auch in den absoluten Zahlen schlägt sich die Import-Steigerung nieder. In 2021 wurden bereits mehr als 22 Mrd. m3 #LNG aus den USA importiert. Eine Steigerung von fast 20% gegenüber Vorjahr. (2/x)
Auch die Zahl der #LNG-Tanker, die aus den USA kommen, wächst beeindruckend: In 2020 waren es noch 201 Schiffe, in 2021 bereits 246. (3/x)
Das wöchentliche Update: Über die #Jamal-Pipeline wird weiterhin kein #Erdgas von #Russland nach #Deutschland geliefert. Das ist nach wie vor ein Rekord, seit mehr als sieben Wochen gibt es keine Lieferung über diese Verbindung. Grafik unten der Übergabepunkt #Mallnow. (1/4)
Am Übergabepunkt #Kondratki zwischen #Belarus und #Polen erfreulicher Weise ein etwas verändertes Bild: Hier gibt es über die #Jamal-Pipeline wieder eine Lieferung von #Erdgas, wenn auch in einem sehr begrenzten Umfang. (2/4)
Zur Vollständigkeit auch der Füllstand des #Gazprom-Speichers in #Rehden, der alleine knapp ein Fünftel der gesamten deutschen Speicherkapazität umfasst. Der Speicher ist komplett leer. (3/4)
Diese Begründung für #NordStream2 ist was für einen Märchenonkel, nicht für einen #Bundeskanzler. Laut @derspiegel hält es @OlafScholz im Zuge der #Energiewende für „riskant“ auf die fossile Mega-Pipeline zu verzichten. Gleichen wir das doch kurz mit den Fakten ab. (1/5)
Schon heute und ohne #NordStream2 bestehen große Überkapazitäten für den Import von #Erdgas, wie diese Grafik des @DIW_Berlin zeigt. Selbst stark steigende #Erdgas-Bedarfe könnten damit abgedeckt werden! (2/x)
Fakt ist aber: Nach allen Prognosen wird der #Erdgas-Verbrauch dramatisch sinken. Selbst in gasfreundlichen Szenarien wie der Leitstudie der @dena_news ist das ganz eindeutig. Für den #Kohleausstieg brauchen wir mehr #Erneuerbare und weniger #Erdgas! (3/x)