Der Dunning-Kruger-Effekt wird in Netz-Diskussionen oft bemüht. Es lohnt sich, einen genaueren Blick darauf zu werfen, gerade aus einer pädagogischen Perspektive.
Dunning und Kruger haben statistisch sehr unbeholfen gearbeitet. Präziser ist dieses aktuelle Paper: scholarcommons.usf.edu/numeracy/vol10…
Es zeigt: Knapp 80% der Menschen sind nicht extrem schlecht darin, sich selbst einzuschätzen. Der Rest zerfällt in zwei Hälften: Solche, die sich unterschätzen – und solche, die sich überschätzen. 
Fachleute (gemessen am Bildungsgrad) zeichnen sich jedoch dadurch aus, dass sie sich etwas besser einschätzen können als der Rest der Bevölkerung.
Hart formuliert: Den Dunning-Kruger-Effekt gibt es nicht. Hier die Präzisierung aus der Studie (S. 29)
Für mich wichtigstes Fazit des Papers: »»Self-assessment appears to be a teachable metacognitive skill that is meaningful and measurable. It may be one of the most beneficial skills of all for students to develop.« (S. 25)
Daraus leitet sich ab: In der Schule muss Selbsteinschätzung geübt werden – in jedem Lernschritt. Sich selbst beurteilen zu können, ist für das Lernen von Erwachsenen eine entscheidende Voraussetzung.
Zum Schluss bitte ich um ein kurzes Feedback. Twitter-Thread statt Blogpost:
(Übrigens kann man mit @threadreaderapp aus Threads schöne Seiten mit Link machen: threadreaderapp.com/thread/9869272…)
