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Philippe Wampfler @phwampfler
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Die Frage, wie stark Bots die Diskussion um den #migrationspakt beeinflusst haben, ist von hoher journalistischer und gesellschaftlicher Relevanz.
Kurze Übersicht über die Diskussion und meine Folgerungen daraus. [Thread]
Ursprung für Diskussion ist @welt-Artikel ($):
»28% aller Tweets zum Migrationspakt […] ist auf künstliche Teilnehmer zurückzuführen. Der jetzige Anteil von Social Bots ist laut @botswatch so hoch wie seit der Bundestagswahl nicht mehr.«
welt.de/politik/deutsc…
Zu diesem Artikel gibt es Kritik, die besonders zwei Punkte betont:
1) Es ist unklar, wie @botswatch zu diesen Schlüssen gekommen ist (Daten, Modelle, Definition von Bots)
2) Die Schlüsse seien falsch.
Ein vorläufiger Konsens: Die Frage, wie viele Bots in politischen Diskussionen im Netz aktiv sind, ist umstritten. Antworten darauf basieren auf Modellen, die einen Fehlerbereich aufweisen.
Insbesondere können nur Muster gefunden werden, die auf den Einsatz von Bots hindeuten (einfaches Beispiel: Menschen schlafen, Bots könnten z.B. jede Stunde einen Tweet absetzen). Diese Muster überlappen sich aber mit menschlichem Verhalten.
Insbesondere Clickfarms, also Menschen, die beauftragt werden, im Netz bestimmte Handlungen vorzunehmen, lassen sich selten klar von Bots unterscheiden.
Was aber ist die journalistische und die gesellschaftliche Relevanz dieses technischen Problems?
Es reicht bei diesen Fragen nicht, Expert*innen zu befragen; vielmehr muss man ihre Daten und Modelle kennen, wenn man seriös berichten will.
Gleichzeitig sollten diese Modelle und Daten in bestimmten Fällen nicht publiziert werden, weil Bots sonst damit trainiert werden können und danach schwerer zu erkennen sind.
Gleichzeitig sind Massenmedien oft auch das Ziel von Bot-Kampagnen im politischen Bereich: Social-Media-User folgen selten Bots, diese beeinflussen aber Rankings und Stimmungen, wenn man auf Hashtags klickt: Bots können also oberflächliche Recherchen im Netz beeinflussen.
Aber auch @luca, @michaelkreil und @meinungfuehrer müssen aufpassen: Ihre Kritik ist fachlich wichtig und richtig – hat aber das Potential, politisch missbraucht zu werden: Um das Bot-Problem herunterzuspielen oder Wissenschaft zu diskreditieren.
Bonus: Die entscheidende Frage ist, wie Menschen überhaupt (im Netz) beeinflusst werden. Dazu wie immer sehr lesenswert: @tante
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