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Sehr geehrte @HelgaTruepel & sehr geehrter @AxelVossMdEP ,
ich möchte Ihnen hier in einem alltäglichen Beispiel aus meinem beruflichen Leben zeigen, weswegen der technologische Standard für automatische Erkennung bei #Artikel13 heute nicht funktioniert.
Als Filmkanalbetreiber nutze ich regelmäßig urheberrechtlich geschütztes Material, was zur kommerziellen Nutzung vom Lizenzgeber (Die Disneys, Universals dieser Welt) freigegeben wurde. Dieses audiovisuelle Material liegt auf deren Presseservern.
Dennoch geschieht es mehrmals die Woche, dass ein Urheberrechtsverstoß gemeldet wird. Nicht seitens der Lizenzgeber, sondern beispielsweise der großen Musikverlage aufgrund der im Trailer verwendeten Musik. Das nennt sich „Claim“. Ich kann mit meinem Gesamtwerk dadurch kein
Geld mehr verdienen. Verrückt dabei, dass natürlich das Filmstudio für viel Geld die Rechte an der Musiknutzung gekauft hat. Die Gesamtrechte an der Kombi Bild und Ton (der Trailer) wird von mir also erlaubterweise genutzt und dennoch kann bereits jetzt ein Label den Anspruch
auf ihr Werk automatisch geltend machen. Denn der Filter erkennt nicht, ob ich den Song zu Unrecht verwende oder er in der Kombi dank des Filmstudios lizenziert wurde.
Natürlich ist das nicht rechtens. Dennoch versacken zu oft die Einsprüche im Sande.
Juristische Schritte einzuleiten wäre oftmals viel zu teuer und so bleive ich regelmäßig auf Einnahmen sitzen, die mir zustehen.
Leidtragende: der Videokünstler/kleine Unternehmer zum unberechtigten Vorteil eines großen Konzerns/Labels.
Kurz: trotz Erlaubnis die Inhalte zu nutzen, gibt es jetzt bereits Lücken im System, die mir zum Nachteil ausgelegt werden. Durch noch mehr Automatisierung ist eher davon auszugehen, dass YouTube und andere Plattformen jede Nutzung von Trailer erst mal als Urheberrechtsverstoß
einordnet. Damit ist weder dem ursprünglichen Urheber des Songs geholfen (der dazu ja auch amtlich durch die Filmlizenz entlohnt wird) noch mir als junger Unternehmer, der Verantwortung für mehrere Personen/Angestellte übernimmt.
Niemand bestreitet die Notwendigkeit einer Reform, aber bitte gehen Sie wegen diverser Pläne nochmals in den Dialog und ändern Sie das Gesetz gemäß der Komplexität. Sie verlieren dabei nicht ihr Gesicht. Im Gegenteil. Sie kümmern sich damit um ein gerechtes Urheberrecht für
alle Beteiligten.
Bei den bisherigen Plänen nützt es mir nicht mal Recht zu haben, da ich mehr Zeit für Juristerei in Anspruch nehmen müsste, als mich um meine eigentliche Arbeit zu kümmern. Mit freundlichen Grüßen aus Köln.
Dominik Porschen ✌🏼
PS.: Der Plattform YouTube ist das egal. Diese verdient centgenau das Gleiche. Hier profitiert also ausnahmslos das große Label, was so zu Unrecht an zusätzliche Einnahmen kommt.
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