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1) Nochmal zur Erinnerung, wegen den zahlreichen kritischen bürgerlichen Äusserungen zum Frauen*streik – ja, Frauen* sollten auch streiten und ihre Differenzen deutlich machen:
2) Historisch war es so und ist es bis heute, dass viele (nicht alle) bürgerlichen und konservativen Frauen feministische Veränderungen zunächst blockieren, übertrieben finden. Zehn Jahre später aber das denken und tun, was linke Frauen längst tun und denken.
3) Angela Merkel zum Beispiel wurde neulich von der amerikanischen Universität Harvard mit Lob überschüttet für ihr Lebenswerk, bestehend aus (haha) Ehe für alle, Mindestlohn und Atomausstieg. Gegen alles drei hat sie gekämpft, bis es nicht mehr anders ging.
4) Bürgerl. Frauen sträuben sich oft gegen Veränderungen u. „übertriebenen Feminismus“, bis es nicht mehr anders geht.Dann finden sie eine bürgerl. klingende Begründung für d. Wandel, für ihren eigenen Erfolg, glorifizieren rückwirkend ihren Beitrag und hatten schon immer recht
5) Weiter: Viele (nicht alle) bürgerlichen, konservativen oder rechten Frauen reduzieren Feminismus auf Karrierechancen und/oder auf ein unkritisches und einseitiges „mehr Frauen an die Macht“.
6) Ihnen ist klar, dass – wenn es rein nach Geschlecht geht, wenn nicht auch Herkunft, Klasse usw. mitbedacht werden bei der Umverteilung von Macht und Ressourcen – sie SELBST dann die ersten sind, die Positionen und mehr Freiheit erlangen.
7) In einer stark segregierten Gesellschaft sind es – logisch – ihresgleichen, sie selbst, die im Zuge feministischer Kämpfe mehr Freiheit, Macht und Einfluss bekommen, die von emanzipatorischen Entwicklungen am schnellsten profitieren.
8) Ich sage nicht, dass es per se falsch ist, mehr Frauen in Führungspositionen oder in politische Machtpositionen zu fordern und zu bringen. Aber es muss uns klar sein, welche Gesellschaft wir reproduzieren, wenn wir es bei solchen Forderungen belassen.
