Mal ein paar Gedanken zu Verbrennern, Elektroautos (BEV) und Wasserstoffautos (FCEV).
1. Als quasi nur Verbrenner herum fuhren, war die Welt in Ordnung:
- Die Rohstoffherkunft interessierte niemanden.
- Der Wasserverbrauch bei der Ölförderung interessierte niemanden.
- Die giftigen Rückstände interessierten niemanden.
- Niemanden hat es interessiert, dass zur Herstellung von Benzin / Diesel auch jede Menge Strom und Primärenergie verbraucht wird.
- Die halbe Nation war mit der Herstellung der Verbrenner beschäftigt
- Öl/Benzin/Diesel kommt einfach aus der Zapfsäule und reicht für immer und ewig.
- Es werden auch keine Kriege geführt um an das schwarze Gold zu kommen.
- Es läuft auch kein Öl ins Meer.
- Rohstoffrecycling, was ist das?
- Das Auto hat noch Emotionen, Geräusche, Krach, man konnte die Gänge richtig durch schalten und alles wackelte und brummte.
Die Welt war in Ordnung.
2. Als die BEV aufkamen, wurden alles kritisch hinterfragt:
- Wo kommen die Rohstoffe her?
- 17t CO2 pro Elektroautoherstellung!!!
- Recycling, was ist das, geht doch eh nicht und lohnt sich eh nicht.
- Die armen Kinder bei der Kinderarbeit beim Kobalt schürfen.
- Die armen Bauern, die wegen der Lithiumförderung ihr Grundwasser verlieren.
- Was passiert im Winter im Stau, erfriere ich dann?
- Die ganzen Arbeitsplätze in der Verbrennerindustrie fallen weg
- Wo soll der Strom her kommen?
- Schon mal einen Baukohletagebau besichtigt?
- Das Kohlekraftwerk, der neue Auspuff des Autos.
- Zusätzliche E-Autos bedeuten, dass sie ausschließlich mit 100% Kohlestrom geladen werden müssen.
- Emotionslos und Kalt.
- Nicht mehr als ein elektrische Rollstuhl.
Die Welt begann zu wanken, Freie Fahrt für freie Dieselfahrer wurde gefordert.
3. Als jetzt VW plötzlich sich zur 100%igen E-Mobilität bekennt, passiert folgendes:
- Die Rohstoffförderung wird plötzlich sauberer, weil man doch vorher „unabsichtlich“ mit falschen oder alten Werten gerechnet hat.
- Die 17t waren leider auch falsch berechnet worden.
- Kobalt braucht man immer weniger. Vor allem Tesla.
- Die Lithiumförderung ist ja nur ein Nebengeschäft zur bestehenden Rohstoffgewinnung. Lithium wurde früher nur kaum gebraucht und war praktisch ein Abfallprodukt.
- Die Rohstoffe sind außerdem plötzlich zum hohen Grad recycelbar.
- Rohstoffe werden nur gebraucht, aber nicht verbraucht.
- Es wird plötzlich mit 100% Ökostrom gerechnet.
- Keine Probleme im Winter.
- Wegfallende Arbeitsplätze? Die bauen doch jetzt bei VW & Co. die Elektroautos
- Öl/Benzin/Diesel kommt doch nicht einfach aus der Zapfsäule und müssen immer aufwendiger und dreckiger (Fracking und Ölsandgewinnung) gefördert werden.
- Lautlosigkeit sind die neuen Emotionen.
Die Welt wandelte sich, aber selbst VW bekommt dafür genug Schelte von allen Seiten.
4. Als die E-Mobilität plötzlich immer mehr akzeptiert wurde, kommt die Industrie / Politik / Wissenschaftler wieder mit dem FCEV um die Ecke. Was aber dabei verschwiegen wird:
- Das FCEV braucht 3-4 mal so viel Energie pro Kilometer im Vergleich zum Elektroauto.
- Die Brennstoffzelle braucht seltene Rohstoffe wie Platin, im Gegensatz zum BEV.
- Eine Tankstelle kostet 1-2 Millionen Euro!
- Wasserstoff muss entweder unter hohem Druck oder bei niedrigen Temperaturen gelagert werden, was zusätzliche Energie verbraucht.
- Ein FCEV ist praktisch ein BEV, welches zusätzlich noch die Wasserstofftechnologie an Bord haben muss. Es gibt also ein Platzproblem.
- Die Wasserstoffversorgung kann auch mal ausfallen, wie aktuell in Norwegen oder in Kalifornien, Strom wird hingegen nicht so einfach großflächig und langanhaltend ausfallen.
- Mit Wasserstoff bleibt ein Monopol bei den Mineralölkonzernen, die den Preis diktieren können. Strom kann man jedoch selbst herstellen.
- Die Technik ist, weil doppelt vorhanden, kompliziert und Wartungsbedürftig. Das kann hohe Folgekosten nach sich ziehen.
- Es werden weiter Arbeiter gebraucht um die aufwendige Technik regelmäßig zu warten.
- Wasserstoff kann doch aus Wasser gewonnen werden, aber aktuell mit dem Strommix ist das extrem schmutzig.
Die Welt soll sich wandeln, aber bitte nicht zu sehr.