#1989 war ich 11 und vermisste meinen Vater unendlich. Ich hatte ihn 1 Jahr nicht mehr gesehen, denn er saß im Gefängnis wg. Republikflucht. Nov 88 hatte er versucht, die Grenze zwischen Bayern u.CSSR zu überwinden. Ich schrieb ihm Briefe, die Stasi zensierte. Ich weinte viel.
Täglich tröstendes Ritual: 20 Uhr. Er dachte an mich, ich an ihn. So hatten wir es ausgemacht. Ich fühlte mich ihm näher in diesen Minuten.
Die BRD kaufte meinen Vater im Okt 89 frei.
Am #9November wagte er sich nach Ostberlin, geschützt in der Menge euphorischer Ost-Heimkehrer.
Die BRD kaufte meinen Vater im Okt 89 frei.
Am #9November wagte er sich nach Ostberlin, geschützt in der Menge euphorischer Ost-Heimkehrer.
Er steuerte unsere gemeinsame Wohnung an, suchte meine Mutter und mich. Vergeblich, denn meine Mutter und ich überquerten zeitgleich die Grenze nach W-Berlin über Checkpoint Charlie.
Irgendwann nachts fanden wir uns in W-Berlin bei einem Bekannten.
Irgendwann nachts fanden wir uns in W-Berlin bei einem Bekannten.
Meine Familie war endlich wiedervereint!
Die Stasi, die Verzweiflung, die Angst einander vielleicht nie wiederzusehen... Vorbei!
Die Jahre danach waren für uns alles andere als einfach.
Und dennoch: Mein Vater fand seinen Weg und unseren Kampf immer richtig. Nie war er bitter.
Die Stasi, die Verzweiflung, die Angst einander vielleicht nie wiederzusehen... Vorbei!
Die Jahre danach waren für uns alles andere als einfach.
Und dennoch: Mein Vater fand seinen Weg und unseren Kampf immer richtig. Nie war er bitter.
Mein Vater hat für mich sein Leben riskiert.
Er wollte, dass mir die Welt offen steht, dass ich werden kann was ich will und alles lernen darf. Dass ich frei wählen kann, und frei meine Meinung sagen.Dass ich mein Leben selbstbestimmt leben darf.
Er wollte, dass mir die Welt offen steht, dass ich werden kann was ich will und alles lernen darf. Dass ich frei wählen kann, und frei meine Meinung sagen.Dass ich mein Leben selbstbestimmt leben darf.
Dafür bin ich ihm unendlich dankbar.
Unsere Demokratie, unsere Grundrechte - sie waren für mich nie selbstverständlich. Ich hab früh erlebt, wie schrecklich es ist, wenn es sie nicht gibt.
Und heute?
Unsere Demokratie, unsere Grundrechte - sie waren für mich nie selbstverständlich. Ich hab früh erlebt, wie schrecklich es ist, wenn es sie nicht gibt.
Und heute?
Wir sind so aufgeklärt wie nie, und tappen trotzdem wieder in alte Fallen.
Heute bedrohen neue Rechte unsere Freiheiten - und die Gleichgültigkeit Vieler und falsche Selbstsicherheit a la "es wird schon nicht so schlimm werden" halten ihnen die Steigbügel und machen sie stark.
Heute bedrohen neue Rechte unsere Freiheiten - und die Gleichgültigkeit Vieler und falsche Selbstsicherheit a la "es wird schon nicht so schlimm werden" halten ihnen die Steigbügel und machen sie stark.
Heute, 30 Jahre nach dem #Mauerfall, bin ich Gewerkschafterin, Sozialdemokratin, Feministin.
Die Welt kann ich nicht verändern.
Aber ich trage mein Quentchen dazu bei, dass Willkür und Ungerechtigkeit keinen Fuß mehr die Tür bekommen.
Die Welt kann ich nicht verändern.
Aber ich trage mein Quentchen dazu bei, dass Willkür und Ungerechtigkeit keinen Fuß mehr die Tür bekommen.
Diese Verantwortung spüre ich an einem Tag wie heute umso stärker!
#mauerfall30 #BerlinWall30 #Mauerfall #KeinVergessen #noafd #BerlinWall #nonazis #BerlinerMauer #keinfussbreit #wirsindmehr #30JahreMauerfall
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