-weil wir schlaflose Nächte verbringen in der Vorausahnung des unvorstellbaren Leids und der
furchtbaren Konflikte um immer knappere Ressourcen, in denen unsere Kinder und nachfolgenden
Generationen verzehrt werden könnten.
Dabei ist uns letztendlich egal,
übertreffen wird, um wie viel größer, grausamer und monströser die kommenden Konflikte sein
werden.
Das Grundgesetz der BRD beginnt mit einem einfachen Satz:
Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Dieser Satz war 1949
zweiten Weltkriegs. Alles, was in unserer Gesellschaft heute einigermaßen gut und richtig läuft, lässt
sich auf dem einen oder anderen Weg auf diesen Satz zurückführen.
Unantastbarkeit bedeutet,
lassen sich nicht wiegen, nicht gegeneinander aufwiegen und sie lassen sich nicht miteinander
vergleichen. Das gilt erst recht für Genozide und insbesondere für die Schoah.
den europäischen Juden und anderen Menschengruppen durch das Naziregime ist gekennzeichnet
durch eine Organisationsform, die sich nicht anders denn als Industrialisierung bezeichnen lässt.
Ermordeten ist in der Geschichte der Menschheit ohne Gegenstück. Das ist eine Tatsache.
Ob das Leid der Verfolgten und die Unmenschlichkeit der Verfolger in irgendein Verhältnis zu
grundsätzlich die falsche Frage. Wir sind angewidert von solchen Diskussionen. Wer unter den
Lebenden könnte darauf eine qualifizierte Antwort geben?
Brillen, den Töpfen, den Koffern, den Kleidern, den Schuhen, den Kinderschuhen, vorbei an den
Haaren, die tonnenweise dort ausgestellt sind, wer einmal in die Gesichter der fotografierten
Menschheit weniger furchtbar oder genauso furchtbar war. Das Entsetzen lässt keinen Platz für
Vergleiche. Jenseits der wissenschaftlich berechtigten und notwendigen Frage darüber,
Menschen dazu bringt, sich dergleichen einander anzutun, sind vergleichende Werturteile über
Genozide unnütz und pietätlos.
Roger Hallam hat sich in gleich zweifacher Weise über unseren gemeinsamen Konsens
hinweggesetzt. Er hat sich mit seinen relativierenden Äußerungen
Argumentation gemein gemacht, die in Deutschland ausschließlich in rechtsextremen oder
rechtspopulistischen Kreisen vorzufinden ist. Wer so etwas tut, ist für uns ein Hetzer. Roger Hallam
mag das anders sehen. Uns ist das egal.
Darüber hinaus hat
Notwendigen fokussieren wollen. Es ist absolut notwendig, dass wir uns auf die Bekämpfung der
Klimakrise und der ökologischen Krise konzentrieren. Wir Essener RebellInnen können nicht
erkennen,
soll. Ganz im Gegenteil!
Die nun aufkommenden Diskussionen schaden XR in Deutschland. Menschen aus den unterschiedlichsten Kreisen werden sich von uns abwenden, andere werden davon absehen,
anzuschließen. Während wir nun die Scherben aufsammeln, halten wir es für eine notwendige und
angemessene Reaktion, dass Roger Hallam Abstand von der Extinction Rebellion nimmt und auf
unbestimmte Zeit einfach mal die Klappe hält.
Extinction Rebellion Essen