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Das ZPS und der Beton

Da es etwas unterging, hat das ZPS seine Beiträge vom Samstag zur "Betonplatte" (Synonym für Brösel-Zement-Kies) gelöscht und heute morgen erneut gepostet, so dass jetzt alle Welt denkt, diese - Sache - wäre in der vergangenen Nacht passiert, dabei war es
bereits von Freitag auf Samstag. Die Fotos, die heute gepostet wurden, sind exakt dieselben.

Zunächst: Das ZPS schreibt, die Arbeit wäre von einem "Sonderbetonkommando" ausgeführt worden. Wie leicht einzusehen ist, handelt es sich un eine Variation von "Einsatzkommando". So
wurden die KZ-Insassen in Auschwitz, vor allem Juden, bezeichnet, die von den NS-Schergen gezwungen wurden, beim Mord an ihren Geschwistern zu helfen.
de.wikipedia.org/wiki/Sonderkom…
Auf der Fb-Seite wurde der Text nach Kritik angepasst,
aber auf Twitter ist es egal,
und auf der eigenen Website sowieso,
Als Sprachsensibelchen habe ich schon ein Problem, wenn sie "irgendwas mit Juden" machen (ich kann das inzwischen nicht mehr anders auffassen) und dann ständig von "Aktion", als kämen da nicht in den Sinn. Die "Polenaktion", die "Aktion T4" († 70.000), die "Aktion Reinhardt"
(† 1,9 Mio). Aber "Aktion" ist anders als Schädling oder Viertopfling eine allgemein akzeptierte Vokabel.

Man muss das noch einmal zusammen denken: Die Stele mit den Überresten der NS-Opfer, der Totenruhe entrissen und zur Schau gestellt für ein Gruselschauern auf der Haut und
coolen Selfies mit toten Juden, das Sonderkommando bei der Arbeit, die vielen Kehlen, die "Ich schwöre Tod" brüllen. Hieß es nicht vor kurzem, Auschwitz wäre die Motivation für ihre Arbeit? Die des Sonderbetonkommandos? Die des "Sturmstrupps" "zur Errichtung moralischer Schönheit
, politischer Poesie und menschlicher Großgesinntheit?"
Moralisch sehe ich da einen Abgrund. Ob es auch anderen so geht?
Das einzige, das dort stimmt, ist "aggressiv".
Aber zurück Betonplatte, die das ZPS mutmassslich aufgrund eines Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms noch einmal hervorholte, und die es schuldet.

Zunächst einige Fotos, die das ZPS veröffentlicht hat.
Sie verwenden "1-2-3-fix Schnellbeton" und eine violette Gießkanne (gibt es z.B. im Museum in Mannheim, oder im Baumarkt). Mit der Gießkanne wird das Material auf dem Boden in einen Zustand gebracht, der nach Pampe aussieht,
und die "Bodenplatte", derer sich das ZPS rühmt, dürfte dem gelernten Betonbauer äußerst suspekt sein. Zudem liegt die konstruktive Bewehrung (Betonstahlmatte) auf dem Boden auf, ohne durch Unterlegen gewisser im Handwerk bekannter Kleinigkeiten auf die Höhe gebracht worden zu
sein, die es für das nom c- die minimale Betondeckung von 4 cm (DIN EN 1045 u.s.w.) braucht.
So richtig kann auch dieses Foto nicht, für das wir einen Satz aus dem Artikel brauchen: Die Betonplatte befände sich in 20 cm Tiefe, wurde also mit einer Mischung aus Dreck und
Flusskies überschüttet, dabei handelt es sich um die Betonplatte (!) schlechthin für das "Künstlerkollektiv" (Eigenzuschreibung). Nie war eine Betonplatte wichtiger für das ZPS als diese, hatte sie doch einen Teil der Spenden an die Herstellung der Platte gebunden. Da Kunst
nicht immer nur Spiel und Spaß ist, und der wie auch die Freundschaft endet bekanntlich beim Geld, musste sie liefern, sonst wären sie mutmasslich regresspflichtig geworden. Denn es gibt erste enttäuschte Spender.
So ist das ZPS am Mo, 02.12.19 gegen 10:30 Uhrb eingestiegen: Der Spendenaufruf wurde explizit damit begründet, dass es eine Betonfläche geben sollte (und das, obwohl Beton hierzulande trotz des Slogans "Beton - es kommt drauf an, was man draus macht"; es gibt auch Holzbeton, am
Rande, als früheres Hobby eines Herren an der Uni Darmstadt).
Gleich darunter erneut: Beton.
Dabei werden folgende Vokabeln verwendet:
- Betonfundament (Achtung, ZPS, es gilt: erst Fundament, dann Aufbau, nur im Hochhausbau gibt es Variationen, hat mir einem Apfel zu tun)
- Betonmischer
- Facharbeiter
- gießen
Alle diese Worte legen nahe, dass dort nach allen Regeln der Kunst betoniert wird, und Betonmischer im Plural klingt nach einer größeren Kubatur, es klingt massiv und solid.
Und so geht es weiter, wird aber plötzlich fachlich unseriös. 500 EUR für vier Säcke Zement einschließlich Verlegung. Wenn man einen Sack Zement für ein halben Jahr in der offenen Datscha liegen lässt, ist er tatsächlich so hart, dass er sich verlegen lässt. Man kann Zementsäcke
auch stapeln, was recht nah am Verlegen ist, zum Beispiel bei Hochwasser als Ersatz für Sandsäcke, und hat dann hinterher eine neue Mauer. Doch ich glaube nicht, dass das ZPS das gemeint hat.
Wesentlich an der 500-EUR-Spende ist aber, dass mit dem Bild eines Trommelmischers zur Beförderung eines nach allen Regeln der Kunst angemischten Transportbetons der Klasse II (I geht nicht für ein anständiges Fundament) und mit gelbem Lieferschein nachgewiesener Mischung (für
die "Facharbeiter" des ZPS wäre eine wenig Verflüssiger angebracht, und frühfest wäre auch nicht schlecht) angedeutet wird, man wolle tatsächlich etwas herstellen, was ein Fundament sein könnte, während es zugleich heißt, es handelte sich um vier Säcke Zement. Und da ist das
Schlupfloch des ZPS, das nun behaupten kann, es hätte doch mitgeteilt, es handele sich um eine Spielerei mit zu verlegenden Zementsäcken (das ist so eine lustige Formulierung - jo, geh mer Zementsäcke verlegen heut abend - wer kennt nicht diese wunderbare Berliner
Freizeitbeschäftigung), das habe man erkennen können, man sei ja nicht regresspflichtig, und alle Spenden dienten ja dem "aggressiven Humanismus" der "Sturmtruppe" mit dem "Sonder(beton)Kommando" im Kampf gegen das nächste Auschwitz im Konrad-Adenauer-Haus wegen Auschwitz, dem
Reaktor u.s.w.

Am 03.12.19 gegen 23:00 Uhr war ein Absatz verschwunden, aber das Vorhaben mit dem Betonfundament galt noch.
Auch die 500-EUR-Spende galt noch einschließlich der Geld-zurück-Garantie.
Und dann noch das wunderbare Logo! Mit Trommelmischer und dem Versprechen: "Wird garantiert einbetoniert". Aber Achtung: Einbetonieren hat mit einem Fundament wieder nichts zu tun.
Am Tag darauf entschloss sich das ZPS zu spät, die Website abzuschalten. Am Abend zuvor waren aber bereits 93.250 EUR eingegangen, wenn die Angabe auf deren Website stimmt. Das Ziel von 50.000 EUR war überschritten (auch bei fachmännischer Ausführung viel Geld für wenig Beton),
und damit musste das ZPS liefern, ob nun ein gegossenes Fundament oder verlegte Zementsäcke, das weiss nur das ZPS.

Das ZPS gibt auf seiner Website an, dass es natürlich auch Spendenquittungen ausstellt. Damit werden die Steuerzahler
für die Monströsitäten dieser Truppe in finanzielle Mithaftung genommen.

In den mit der Website sucht-uns.de verschwunden FAQ erklärt die Truppe, wofür das viele Geld gebraucht würde.
Nämlich für Recherchen, Vorbereitung und Konstruktion der Gedenkstätte, deren Belassen gegen das deutsche Recht verstösst, gegen das moralische Empfinden vieler, gegen das Gesetz im Judentum.
Welche Kosten für die Konstruktion entstanden sein sollen, erschließt sich nicht
anhand der wenig eindrücklichen Realität, über die Recherchen gibt es mit Ausnahme des Aufsatzes über Auschwitz, einer Literaturstudie, keine Informationen, nur heisse Luft in Form der Behauptung, man habe an 200 Stellen gebohrt, und da die Asche in der Nähe von Gedenkstätten zu
finden ist und Gräber aus sich heraus Gräber sind (was das ZPS verneint), würde mit den Spenden unter Umständen illegales, ungesetzliches Handeln vergütet.
Ein wenig Geld wird sicher auch für die Domains draufgegangen sein. Die "Künstler", die die menschlichen Überreste von NS-Opfer dauerhaft in die Öffentlichkeit bringen wollten, im Freien in Berlin, in einer Eisdiele in Halle und weiteren Städten, die sich über die Angehörigen der
Opfer erhoben, die meinen, es sei eine gute Idee, nach einem kraftvollen "Ich schwöre Tod" ein "Sonderbetonkommando" einzusetzen, haben sich die Domain nie-wieder-auschwitz.de gesichert. Sie leitet auf politicalbeauty.de um.
Was werden wir auf der "Auschwitz-Domain" finden, falls das ZPS sie aktiviert? Bilder von Knochen, Erfahrungsberichte des "Betoneinsatzkommandos"?

Eines ist klar: eine missbräuchliche Nutzung des Begriffs "Auschwitz" ist nicht ausgeschlossen. So, wie das aktuelle
Datenschutzrecht Auskünfte über Domains nur per schriftlicher Anfrage durch Betroffene ermöglicht, können Einwände auch nur durch Betroffene geäußert werden.
Falls jemand gute Beziehungen zu Museum und Gedenkstätte Auschwitz-/Birkenau hat, dann gebt dort Bescheid: missbräuchliche Nutzung eines Begriffs von historischer Bedeutung.

Und wer einen Fan vom ZPS kennt, der gespendet hat: Helft ihm, sein Geld zurückzubekommen. Da ZPS hat
nichts geliefert. Gar nichts.
Das ZPS verfügt über verschiedene Kanäle, um Kommunikation zu betreiben und die vielen offenen Fragen ehrlich zu beantworten.
Dass die Blockade mich davon abhält, deren Tweets zu verfolgen, glaube ich nicht. Also, was solls?
Vielleicht noch das: Das ZPS reiht sich bei mir in Sachen Blocken erfolgreich ein zwischen AfD-Seiten, durchgeknallten Antisemiten und Martin Lejeune.
Sie haben sich die Block-Gesellschaft selbst ausgesucht.
Das ist heavy. Was stand noch mal in der Entschuldigung -
Das hier:
Und das hier:
Es hat sich geklärt. Aber so etwas wie "Sonderbetonkommando" scheint nicht unter der Gürtellinie, da sie sich nicht selbst blockiert haben.
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