#Antisemitismus Heute vor 39 Jahren drang ein Rechtsextremer in die Erlanger Wohnung des Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde von Nürnberg ein, Shlomo Lewin, und erschoss ihn und seine Lebensgefährtin Frida Poeschke.
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Anstatt in der örtlichen Naziszene zu ermitteln – die Wehrsportgruppe Hoffmann hatte ihre Zentrale in der Nähe -, verdächtigte die Polizei zunächst das Umfeld des Opfers.
Es gebe „Ungereimtheiten“ in Lewins „schillernder“ Vergangenheit, schrieben die „Erlanger Nachrichten“ drei Tage nach dem Doppelmord. Die Polizei spekulierte, der Mossad habe eine Rolle gespielt.
Oder, so lautete ihre Mutmaßung, vielleicht gebe es orthodoxe Juden, die Lewin Böses wollten, weil er mit einer Nichtjüdin zusammenlebte?
LKA-Beamten erschien bei Lewins Beerdigung. Aber nicht zum Schutz - sondern um die Gäste misstrauisch zu beäugen.
Wer sich jetzt an den NSU erinnert fühlt, an den entsetzlichen Umgang der Ermittler mit den Opferfamilien ... dem geht es wie mir.
Zu diesem antisemitischen Doppelmord, der weithin in Vergessenheit geraten ist, hat der Journalist Ulrich Chaussy über all die Jahre recherchiert. Heute Abend hält er in Erlangen einen Vortrag, der sich sicher lohnt: 
Es wird ja oft behauptet, dass die Ermittler aus dem Fall NSU gelernt haben und seither stärker auf rechtsextreme Hintergründe achten. Das hätte man natürlich schon damals lernen können, 1980.
Dass es in Erlangen heute überhaupt irgendein Gedenken an diesen Anschlag gibt, ist v.a. der studentischen Initiative Kritisches Gedenken zu verdanken. 👉 @inikritgedenk
#KeinVergessen
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