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Seit heute Morgen ist es offiziell: Die Republik überlebt. 21’000 Menschen (okay: 20’998) haben sie abonniert. Und Investoren riskierten 2,5 Millionen Franken. Das ist ziemlich atemberaubend. Für eine Stunde habe ich den Corona-Virus fast vergessen. 1/11
republik.ch/maerzkampagne
Das ist alles andere als selbstverständlich. Es heisst das 20’998 Menschen je eine Entscheidung getroffen haben. Eine, die sie 240 Franken kostete. (Einige zahlten sogar mehr.) Wir sind der einzelnen, jedem einzelnen zu Dank verpflichtet. Und dazu, sie nicht zu enttäuschen. 2/11
Die Ziele waren nicht tief: 19’000 Verlegerinnen und 2,2 Millionen Franken. Als wir sie im Verwaltungsrat beschlossen, hatte ich eine halbe Nacht Bauchweh. Um sie zu erreichen, musste sehr viel fast optimal laufen, Das passiert selten. Ich gab uns eine 50:50-Chance. 3/11
Wir werden nun nichts Euphorisches machen. Wir haben nun 2 Jahre, das Geschäftsmodell zu stabilisieren. Was bieder klingt. Aber der echte Hack im Mediensystem ist: ein neues Modell für Journalismus ohne Werbung, Grossverlag und Bullshit. (Okay: so wenig Bullshit wie uns möglich.)
Das wird nicht einfach. Die Crux ist, ohne Werbung sind wir auf Abonnements angewiesen. Die werden jährlich erneuert. Wir hatten im ersten Jahr eine Erneuerungsrate von 61% (was sehr respektabel war), in diesem Jahr von 75% (was brilliant ist). Trotzdem... 5/11
Ein Rechenbeispiel: Bei 20’000 Verlegerinnen und der guten Erneuerungsrate von 70% müssen wir pro Jahr 6000 neue Verleger finden, nur für den Status Quo. Also 500 pro Monat. Das heisst: Wir können uns auf lange Zeit keine Beruhigung leisten. Sondern werden kämpfen müssen. 6/11
Was auch heisst: Dass wir Sie als Verlegerin, Sie als Verleger auf längere Zeit brauchen. Denn ein neues Medium in einem schrumpfenden Markt hochzuziehen, ist kein Flirt. Sondern eine Ehe. (So unromantisch das ist.) 7/11
Deshalb werden wir die März-Kampagne weiter machen: 3000 neue Verlegerinnen bis Ende Monat. (Aktuell sind es: 2144). Jeder weitere, jede weitere an Bord bedeuten: mehr Zeit, um aus dem Experiment eine Institution zu machen. Denn nur dann macht die Sache einen Unterschied. 8/11
Zugegeben: Wir haben fast 1,5 Jahre gebraucht, um Stabilität und eine klare Stimme zu finden. Weit länger als gedacht und erhofft. Dass Sie uns trotz aller Schlaufen und Irrtümer Kredit gegeben haben, spricht weniger für uns als für Sie. Danke für Ihren langen Atem! 9/11
Apropos Atem: Es sind üble Zeiten, in denen die Frage „Wie geht es dir?“ nicht mehr banal ist.
Bleiben Sie umsichtig, freundlich, gesund! Nicht zuletzt aus schamlosen Eigeninteresse haben wir gestern den 19-Uhr-Corona-Newsletter gestartet: Wir wollen Sie nicht verlieren! – Sie finden ihn hier: republik.ch/2020/03/16/cov…
Wir hoffen auf eine lange gemeinsame Zeit. Und danken ihnen für Mut, Geduld und Grossherzigkeit. Und freuen uns auf zwei weitere Jahre Arbeit – wenn möglich auf dem neuesten Stand des Irrtums.

Viel Glück, also! Und zum Teufel mit dem Virus und der Wahrscheinlichkeit. 11/11
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