1/21 Ich hatte heute eine kurze Diskussion mit @dpaessler bzgl. unterschiedlicher #Inzidenzen bzw. unterschiedlicher prozentualer Rückgänge derselbigen in den Altersgruppen, wobei der Rückgang bei Kindern wohl deutlicher ausfällt als bei Erwachsenen.
2/21 Dadurch ergab sich eine modellierte Abweichung zu den realen Messwerten. rki.de/DE/Content/Inf…
Die Frage war nun, welche Erklärungsansätze es dafür gibt?
3/21 Dieser Frage hängen dieser Tage ziemlich viele Menschen nach, nicht zuletzt wohl auch deswegen, weil direkt vor #Ostern der Anstieg der #Fallzahlen noch stark war, nun über Osten aber deutlich einknickte. Und viele sich fragen:
5/21 Ich kann aber sehr wohl beantworten, wieso derzeit kein Erklärungsansatz wirklich funktionieren könnte. Denn wir sind aktuell in einer besonderen Situation, die mehr noch als Weihnachten/Neujahr sehr unglücklich mit Ostern zusammenfiel.
6/21 1) #Osterferien bewirken, dass gerade bei den Kindern die Kontaktzahl signifikant reduziert wird.
2) Eltern nutzen die Ferien und #Feiertage, um Urlaub zu machen. Auch das reduziert #Kontaktzahlen, bspw. am Arbeitsplatz. Oder auf dem Arbeitsweg. (Betrifft auch Nicht-Eltern)
7/21 3) Die im Vorfeld von Ostern deutlich zugenommenen Fallzahlen haben in Politik und Medien für Verunsicherung gesorgt (#Laschet & #Brueckenlockdown als Stichwörter), was einen positiven Effekt auf die Compliance in der Bevölkerung gehabt haben könnte.
8/21 4) #Schnelltests sind schon in den Wochen vor Ostern in der breiten Masse angekommen. Vor allem privat dürften mittlerweile viele Schnelltests besitzen, seit auch Discounter sie verkaufen und im Internet bestellbar sind.
9/21 5) Kreise, die die 7-Tages-Inzidenz von 100 überschritten und ehrlich umgingen, ergo die #Notbremse umsetzten. Das betraf direkt vor Ostern immerhin fast 100 Kreise in Deutschland.
(Bis #Karfreitag sinds noch ein paar mehr als in der Grafik geworden)
10/21 6) Saisonale Effekte, die jedoch noch gering sein dürften. Mehr Wirkung dürften meteorologische Effekte haben. Wir hatten einige Tage vor Ostern sehr schönes und sehr warmes Wetter. Das treibt Menschen nach draußen, wo geringeres Risiko existiert.
8) Deutlich weniger systematisch durch Fachpersonal durchgeführte Schnelltests bei Kindern aufgrund der Ferien. Kinder sind oft asymptomatisch oder haben sehr milde #Infektionen, sodass eine #Ansteckung nicht immer auf den ersten Blick erkannt wird.
13/21 Systematisches Testen findet aber solche #Fälle. Zuhause, wo #Tests auch nur, wenn überhaupt, bei Verdacht durchgeführt werden, gehen solche Fälle unter.
14/21 9) Tests kosten Geld und positive Ergebnisse haben Konsequenzen zur Folge, die Eltern in einer kapitalistische Gesellschaft unter Druck setzen kann. Das kann davor zurückschrecken Zuhause auch Verdachtsmomente zu testen.
15/21 10) Über Ostern waren einige #Arztpraxen geschlossen. Es konnten also weniger Patienten untersucht und ggf. #PCR-Tests durchgeführt werden.
16/21 11) #Gesundheitsämter waren, wenn überhaupt, nur notbesetzt, sodass neue Fälle auf Schreibtischen liegen blieben bzw. nicht zeitnahe abgearbeitet werden konnten.
17/21 13) Generell weniger Menschen, die in den Ferien/an Feiertagen/im Urlaub zum #Arzt gehen (wenn die Praxen denn doch offen sind vor Ort), einfach, weil sie nicht schwer krank sind und die Zeit Zuhause für #Genesung nutzen. Selbstauferlegte #Quarantäne praktisch.
18/21 Das sind jetzt nur 13 Punkte, die mir in kurzer Zeit dazu eingefallen sind. Es gibt sicherlich noch einige Faktoren mehr, die reinspielen.
Viele haben eine unbekannte Ausprägung, entweder weil uns das volle Spektrum an Daten fehlt (Schnelltests bspw.), oder...
19/21 ...die Wissenschaft hierzu einfach noch keine klaren Aussagen treffen konnte. Somit wissen wir also nicht, wie schwer sie jeweils auf das #Pandemiegeschehen gerade einwirken.
Kurz gesagt: Es macht uns absolut blind!
20/21 Manch einer wird nun fragen: Wie lange?
Ich habe keine Ahnung!
Wir müssen Ostern wohl wie eine Art großen #Reset betrachten. Viele #Modelle sind jetzt quasi hinfällig geworden. Meine persönliche Vermutung ist:
10 - 14 Tage müssen wir uns wohl gedulden.
21/21 Gerade weil wir auf der einen Seite so blind sind, auf der anderen Seite aber auch einige positive Effekte wirken dürften, sollte JETZT ein #Shutdown (#harterLockdownJetzt) her! Gerade JETZT können wir das Geschehen maximal nutzen!
1/n Ich bin zwar (noch) kein Journalist oder zertifizierter Wissenschaftler, aber auch ich habe mich in den vergangenen Monaten intensiv und viele Stunden pro Tag mit der Pandemie auseinander gesetzt - so ist meine Website entstanden.
2/n Für mich war das eine Bewältigungsstrategie. Ich kann Herr Kupferschmidt absolut verstehen. Es gab alle paar Wochen mal Tage, da auch mich das alles emotional überwältigt hat.
Der Unterschied ist wohl bloß, dass mir die Arbeit nicht als Verdrängungsstrategie geholfen hat,
3/n sondern eher etwas Haltgebenes war; in dem ich mich mit den Zahlen, Daten und Fakten, mit wissenschaftlichen Studien beschäftigte und alles in Worte oder in interpretierbare Chats umwandelte, gab es mir das Gefühl von Sicherheit.
1/14 Da das @ALMevTeam vor einer Stunde seine #Testzahlen für KW 6 veröffentlicht hat, an dieser Stelle schon mal eine erste Validierung meiner These, die ich vor 2 Tagen in den Raum geworfen hatte.
2/14 Auch @risklayer hat vorhin schon die Frage gestellt, ob die Witterung eine Ursache für den erneuten Rückgang in den Testzahlen gewesen sein könnte.
3/14 Zunächst mal wieso ich das denke. In KW 1 hatten wir nach den Feiertagswochen KW 52 und 53 erstmals wieder >1,2 Mio. Tests gehabt. Seit dem ist, mit Ausnahme KW 4, jede Woche ein ziemlich stetiger und konstanter Rückgang beobachtet worden. covid-germany.de/tests.php
1/11 Inspiriert durch @pavel23, der im unten verlinkten Thread eine interessante Auflistung des Pandemieverlaufs nach #Fallzahlen in Deutschland gemacht hat, habe ich dasselbe mal mit theoretischen Infektionszahlen gemacht.
3/11 Mit Hilfe einiger Studien, die die Infektionssterblichkeit (#IFR) von #COVID19 hergeleitet haben, lässt sich so über die Todeszahl die Infektionszahl zurückrechnen. Zwei Beispiele für gute Studien dazu finden sich hier: nature.com/articles/s4158… link.springer.com/article/10.100…
1/6 In den letzten Tagen fiel auf, dass die Wachstumsrate der Fallzahlen nach #RKI deutlich zunahm und mittlerweile bei -26% im 7-Tages-Mittel steht. Das ist signifikant, besonders im Vergleich zu den Wachstumszahlen der Wochen davor (zwischen -14 und -20%).
Ein kurzer Thread.
2/6 Ich hatte bereits Anfang dieser Woche die Theorie, dass wir dank des #Schnee s über weite Teile Deutschlands geringere Zahlen sehen würden im Wochenverlauf. Das scheint sich nun zu bestätigen.
Aber ist es denn wirklich so? Sehen wir geringere Fallzahlen als erwartet?
3/6 Um das zu prüfen, habe ich heute die 7-Tages-Mittelwerte der Fallzahlen der letzten 4 Tage in die Grafik aufgenommen. Tatsächlich scheinen diese 4 deutlich vom Erwartungswert abzuweichen. Berechnungen von Sigma bestätigten dann die Vermutung.