Die #Modellprojekte sind kein Mittel zur "#Normalität" zurückzukehren, sondern ein Placebo zur Ruhigstellung einer lauten Minderheit. Sie tragen eher dazu bei, zu spalten.
Nachhaltig scheint das alles nicht zu sein. #Tübingen ist gescheitert, weil mies organisiert und vom Umland überrannt. #Rostock scheint das besser zu machen, aber weil da nur Rostocker mitmachen dürfen, lohnt sich das auch für keinen.
Die Politik erzeugt zwei Gruppen, wo Einheit angesagt wäre. Die einen bleiben zu Hause und ärgern sich darüber, dass die Öffnungen für die anderen den Lockdown verlängern. Und die anderen stellen fest, dass die Normalität nur vorgetäuscht ist und haben dann auch keine Lust mehr.
Das ist eine Impression aus Ansbach. Eine Stadt mit 42.000 Einwohnern in der Nähe von Nürnberg. Einer von 1000 dieser Einwohner ist im letzten Jahr an Corona gestorben.
Ansbach hat sich Ende März als #Modellstadt beworben, weil die Inzidenz unter 50 lag. Heute liegt sie über 100. Einer von 1000 Einwohnern hat sich in der letzten Woche infiziert. Im Landkreis drumherum liegt die #Inzidenz bei 187.
Das ist Neuseeland. 5 Mio Einwohner. Einer von 192.000 ist an Corona gestorben. Insgesamt 26, gegenüber 44 in Ansbach.
In der letzten Woche haben sich in Neuseeland drei Personen weniger infiziert als in Ansbach.
Vielleicht sollte sich Herr #Huether mal mit einem Fachmann unterhalten. 1. Er meint wohl eher #NoCovid. Das hält er für unrealistisch und verweist auf die spanische Grippe.
Abgesehen davon, dass es wenig sinnvoll erscheint mit einer Pandemie zu vergleichen...
...deren Erreger man damals nicht einmal kannte, waren wir Mitte Februar auf dem Weg zu #NoCovid. Ohne #B117 hätten wir nur 4 Wochen so weitermachen müssen. Zusammen mit Test und Tracing wären wir jetzt nicht im Lockdown.
Und das ginge auch mit etwas härteren Maßnahmen mit B117.
Dann verweist er auf einen Nature-Artikel und schließt, dass wir trotz Herdenimmunität weiter "Corona-Infektionen und -Sterblichkeit erleben werden."
Dazu mal ein Ausschnitt aus einer Matrix aus dem vom #Huether verlinkten Nature-Artikel:
Warum trifft man sich nicht zu Beginn der Ferien?
Das ist ein komplettes Verwaltungsversagen und dafür muss bitte mal jemand die Verantwortung übernehmen. Aber es duckt sich wieder jeder weg und lobt sich selbst für "verantwortliches Handeln".
Wie lange ist es bekannt, dass in Schulen getestet wird? Warum kommt niemand auf die Idee bei den Herstellern mal zu fragen, ob man nicht auf Schulbedürfnisse abgestimmte Kits bekommen kann, wenn man schon eine Abnahme von 5 Mio/Woche garantiert?
Wollte heute eigentlich Pause machen - aber das geht zu weit.
Wie kann man nach einem Jahr #Pandemie immer noch so etwas posten? Als Ministerpräsident.
Zwei Antworten.
1. Wie lang ist "kurz"?
Kurz ist so lang, wie es braucht die Inzidenz nachhaltig zu senken. Das ist seit einem Jahr nicht verändert. Siehe 2.
2. Was muss geschlossen werden?
Das ist ihre Entscheidung, @MpStephanWeil. Je mehr Sie schließen, desto schneller geht es. Siehe 1.
Am längsten dauert es, wenn man einfach nur zuschaut und seltsame Tweets verfasst, statt zu handeln.
Dann nimmt man auch noch den maximalen Schaden mit.
Das Scheitern des #Modellprojekt#Tuebingen ist ein Paradebeispiel dafür, wie man ein sinnvolles Werkzeug - den #Schnelltest - so falsch einsetzt, dass es keinen positiven, sondern einen negativen Effekt hat.
Und wie so oft: die Experten hatten gewarnt.
1. Scheitern
Die #Inzidenz in #Tübingen hat sich während des Versuchs von 21 auf 110 verfünffacht. Die Stadt Tübingen trägt zu 40% zur Landkreis-Inzidenz bei.
Das Argument, das auch @Karl_Lauterbach entgegengebracht wurde, Land und Stadt nicht gleichsetzen zu können, zieht nicht.
Wie ist der Vergleich zu anderen Kreisen? Schließlich steigt die Inzidenz ja überall.
Nur ein anderer Landkreis in Deutschland hat laut @zeitonline eine höhere Zunahme der #Inzidenz im Vergleich zur Vorwoche:
Gießen: 145% #Tübingen: 136%
#Tübingen ist wie erwartet krachend gescheitert. Vielleicht früher als gedacht. #Eigenverantwortung funktioniert nicht, wenn man den Leuten Normalität vorgaukelt.
Der größte Schaden entsteht aber nicht in Tübingen selbst, sondern dadurch, dass hunderte Städte folgen wollen.
Auch schlecht gealtert...
Es zeigt sich auch wieder einmal, jede lockernde Maßnahme - Modellprojekt, Stufenplan oder aus auch immer - setzt niedrige Inzidenzen voraus. Und wenn man es schlecht macht, so wie jetzt in Tübingen hilft nicht mal das. Beim Start lag die Inzidenz bei 21.
Zwei Gruppen: 1. Diejenigen, die nach #Mallorca fliegen, shoppen gehen, Party machen und auf die Regeln pfeifen. 2. Diejenigen, die sich angesichts der 3. Welle vorsichtiger verhalten und Kontakte einschränken.
Die #Covidioten auf den Demos sind nur ein Teil der ersten Gruppe.
Die zweite Gruppe fängt zum Teil auf, was die erste Gruppe verbockt.
Im Extremfall wird die erste Gruppe noch bestärkt dadurch, dass es gar nicht so schlimm kommt und ruft "#Panikmache".
Party auf Kosten anderer.
Die Politik ist momentan auf Gruppe 1 ausgerichtet. Modellprojekte, Öffnungen, Reisen - alles zu Ungunsten von Gruppe 2.
So langsam dämmert es einigen Politikern, dass diese Gruppe die schweigende Mehrheit darstellt. Die hat zwar keine Lobby, aber Wahlstimmen.