Thread by @QuerDenkender

Das @BMBF_Bund fördert Forschungen zur "Versorgung und Kosten der ASD aus gesamtgesellschaftlicher Perspektive – was passiert in der Versorgungsrealität und wie kann es besser werden?"
Kurz: Was kostet der einzelne Autist in seinem Leben?
Glaubt Ihr nicht? 1/x
#Autismus

In der Beschreibung steht "Die Lebenszeitkosten eines Patienten mit einer Autismus-Spektrum-Störung werden für die USA auf etwa 3,2 Millionen US Dollar (2,3 Millionen Euro) geschätzt,wobei ein Großteil dieser Kosten auf Produktivitätsverlust und Betreuung entfällt." #Autismus 2/x

Was sticht ins Auge? "PRODUKTIVITÄTSVERLUST"
AutistInnen verursachen also Kosten weil wir, so geht man davon aus, mit dem #Autismus weniger Produktiv sind als wir sein könnten.
Schauen wir mal in den Ablauf dieser Studie 3/x

"In einem dritten Schritt (3) sollen [...] Daten zu Lebenszeitkosten sowie zu der Frage ermittelt werden, wie sich diese durch Frühinterventionen, die bei  Kindern vor Erreichen des sechsten Lebensjahres angewendet werden, beeinflussen lassen." 4/x #Autismus

Was wird also gemacht? Es wird erhoben was ein Mensch im Laufe des Lebens kostet und ob man die Produktivität der AutistInnen mit Frühförderung(in der Regel ABA /AVT) steigern kann. Es geht nicht um die Lebensqualität von AutistInnen, es geht um Kostenreduktion! #Autismus 5/x

Gewünscht ist also ein, aus Sicht der Betriebswirtschaftlichkeit, ein behinderter Mensch der so viel wie möglich leistet und dabei so wenig wie möglich kostet.
Für solche Normierung ist ABA natürlich super als Früh bzw Frühstförderung. Menschen auf Norm zwingen. #Autismus 6/x

Was das bedeutet? Man produziert Menschen die sich a) Falsch und oder Defekt fühlen und b) aufgrund dessen schneller in Depressionen und Burnout laufen.
Problem gelöst: AutistInnen sterben früher und ersparen der "Gesellschaft" noch Kosten während der Produktivitätsverlust 7/x

zeitgleich (gesehen auf die Lebenszeit) möglichst niedrig war.
Wann nochmal hat man in Deutschland das letzte Mal Menschen nach "Wert" bemessen und Menschen mit "Produktivitätsverlust" aussortiert? #Autismus 8/x

Die Studuenbeschreibung schließt übrigens mit "Weiterhin (4) wird eine mögliche Stigmatisierung der Betroffenen bzw. deren Eltern untersucht, wozu bisher vergleichsweise wenige Daten vorliegen."
Ob da wohl auch erfasst wird was so eine Studie zur Stigmatisierung beiträgt? 9/x

Für mich als Autist ist die Finanzierung so einer Studie durch das @BMBF_Bund ein Schlag ins Gesicht und ein Rückfall in Zeiten wo Menschen mit Behinderung als Belastung und "lebensunwert" definiert wurden.
Man könnte den Kostenfaktor #Autismus übrigens erheblich senken 10/x

Wie das geht? Hört auf solche unmenschlichen Studien über den Wert von AutistInnen zu finanzieren. Schon sinken die Kosten die AutistInnen erzeugen nur weil wir leben.
P. S. Berechnet mal die Lebenszeitkosten solcher #Autismus Forscher. Die kosten den Staat sehr viel Geld! 11/11

P. P. S. Hier der Link zum Forschungsprojekt
asd-net.de/cluster/oekono…
Bzw
asd-net.de/projekt/versor…

Noch ein P. S.
Frau Kamp-Becker ist Teil dieser Forschung. Was sie in einer wissenschaftlichen (!) Publikation von engagierten AutistInnen hält kann man hier nachlesen :

https://twitter.com/QuerDenkender/status/987016451042181122?s=19