Thread by @pixelbartus

Wie Elektromobilität die Fahrweise meines Vaters verändert.

Ein thread für diejenigen, die noch an Elektroautos zweifeln

Mein Vater war glaube ich ein typisch deutscher Autofahrer. Er ist ein guter Autofahrer, fast so gut wie er selber denkt. Und er fährt gerne Auto.

Gerne auch mal schnell, wo es erlaubt ist. Und wo es nicht erlaubt ist gibt's den automatischen Geschwindigkeitsaufschlag, den viele im Kopf haben, um hohe Strafen zu verhindern, aber trotzdem das Gefühl zu haben, schnell anzukommen.

Vor einiger Zeit kaufte er sich einen plugin Hybriden. Nicht aus Überzeugung, sondern unter der Prämisse "wer weiß, ob ich mit einem anderen Auto zukünftig noch in die Stadt fahren darf". Der zusätzliche Verbrennungsmotor war ihm wichtig, weil er der neuen Technologie misstraute.

Wie sich herausstellte, die perfekte Wahl für ihn. Schon lange hat ihm kein Auto mehr soviel Spaß gemacht. Aber der Spaß wird nicht mehr über Geschwindigkeit definiert. Sondern über das Sparen.

Er hat es zu einem Sport entwickelt so zu fahren, dass er den Benzin-Tank nicht benutzen muss. Ich musste sehr lachen, als ich feststellte, dass er aus "sportlichem Ehrgeiz" keine Geschwindigkeiten mehr übertritt, sich zweimal überlegt ob er im Auto die Klimaanlage anschalten,etc

Stolz erzählte er mir letztens, dass er jetzt 11000 km gefahren sei und erst zweimal Benzin getankt hat. Und fast vom stuhl gefallen wäre ich, als er sagte, dass er mittlerweile für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen ist.

Und zwar nicht, weil ihn jemand überzeugt hat, Sondern weil ihn sein neues Auto dazu gebracht hat bewusst zu fahren. Kennt ihr diese Leute, die stolz und gerne über ihr Auto sprechen, sie vielleicht bei Familienfeiern anderen präsentieren?

Auch wenn mir das immer suspekt war. Mein Vater gehört immer noch dazu. Nur geht es nicht mehr um PS. Sondern um Fahrkomfort, klimaschutz aber vor allem um das Sparen. Nebenbei fühlen sich Beifahrer jetzt deutlich sicherer.

@threadreaderapp please unroll