Ja, Deutschland braucht jetzt eine umfangreiche und vor allem langfristige Investitionsstrategie. Und zwar aus vier Gründen… /1
1)Lokal – riesige kommunale Infrastruktur-Defizite
2)National – Niedrigzinsen
3)Europa – DE im Euro real unterbewertet
4)Global – Klimaschutz & Systemwettbewerb mit USA, China
Mehr Details gibt's hier im neuen @DICEHHU Youtube-Kanal /2
Die FAS fügt nun einen weiteren Grund hinzu: der drohende Abschwung macht Investitionen als Instrument der Konjunkturpolitik attraktiv.
Uns wurde ja seit über 5 Jahren immer Folgendes erzählt: … /3
Denn es fehle:
a)an durchgeplanten und genehmigten Projekten
b)an Handwerkern die gerade Zeit haben
Das war und ist seit gefühlten Ewigkeiten eine der Basic Stories von Wolfgang Schäuble, Jens Spahn und anderen. /4
Bei den Projekten würde man hoffen, dass die vergangenen Jahre genutzt wurden. Es sollten mittlerweile ein paar Pläne in der Schublade liegen, die nur auf den Startschuss warten.
Aber zum Thema Projektplaner etc. später noch mehr. /5
Wobei man die auch in der Vergangenheit durchaus beherzter im EU-Ausland hätte suchen und den dt. Bausektor zu Kapazitätsausweitungen bewegen können, wenn man nur früher ein langfristiges Signal gesendet hätte. /6
Das Zwischenfazit lautet also: Es gibt nun *fünf* und nicht mehr bloß vier Gründe für eine große Investitionsagenda.
Gretchenfrage – was sollte man denn nun konkret tun? /7
Die würde ich komplett in einen „Investivhaushalt“ schieben und über Kredite finanzieren. Das wären moderate 1,2% des BIP und mit den EU-Fiskalregeln durchaus kompatibel. /8
bundesfinanzministerium.de/Web/DE/Themen/…
Diese Fiskalpolitik *entlastet* also kommende Generationen /9
Hier bin ich mir mit vielen Gegnern der Staatsverschuldung durchaus einig.
Aber dazu muss es ja auch gar nicht kommen. /11
a)Steuerentlastungen für kleine und mittlere Einkommen -> auch als Instrument gegen den Abschwung
b)Eine deutlich bessere finanzielle Grundausstattung der Kommunen. Denn hier liegt in Deutschland das Meiste im Argen. /12
Sie können wegen dieses Geldmangels nicht nur *nicht* investieren. Auch Ihre Personaldecke ist so dünn, dass sie selbst Basisaufgaben kaum noch erfüllt werden können. /13
Es fehlt dort schlicht und ergreifend an Leuten. So können die Kommunen selbst dann „keine Projekte planen“ wenn es ausnahmsweise an Geld für Investitionen mal nicht fehlt. Siehe oben. /12
sueddeutsche.de/wirtschaft/bau…
Es gibt zu wenig Leute, die effektiv aufforsten und gegen das Waldsterben kämpfen. Dieses Personal zählt haushaltsrechtlich nicht als „Investition“, sondern als „Staatskonsum“ – genau wie Lehrer oder auch Wissenschaftler /13
zeit.de/wirtschaft/201…
Deutschland hat in vielen Bereichen eine eklatante Unterversorgung mit öffentlichen Gütern. Und dazu zählen eben auch entsprechende Personalausgaben im öffentlichen Dienst. /17
So ist das nun einmal. Wirtschafts- und Finanzpolitik ist eben kompliziert und auch nicht gerade einfacher geworden. /18