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Warum machen wir überhaupt etwas gegen Nazismus und nicht vielmehr Nichts? Zur Trennung in brutalen Faschismus und eliminatorischen Nazismus gäbe es zu sagen, dass zweites zwar historisch verstanden wird, aber nicht in die aktuellen Situation eingezogen wird.

"Man" einigt sich auf Faschismus. Sebastian Haffner, der Quellen der Geschichtsschreibung in den 1960er Jahren auswertet, trennt den (italienischen) Faschismus vom (deutschen) Nationalsozialismus, weil der Nazismus

Vernichtung - Krieg, Holocaust - zum Ziel hatte und nicht die Restauration des feudalen Staates unter modernen Rahmenbedingungen und in neuer Form. Die nazistische "Ideologie", oder besser politische, praktische Mythologie, kommt eine Zerstörung dem Kapitalismus übergeordnet

zu. Er ist nicht einfach eine Form bürgerlicher Herrschaft. Die Singularität des Holocaust belegt dies, das "Unternehmen Barbarossa" zeigt dies. Da der Nationalsozialismus in seinem Verlauf und ein seiner Lebenserwartung engstens an die Diktatorfigur Hitler geknüpft war, kann

auch von Hitlerismus gesprochen werden, was aber die Kollaboration der deutschen Bevölkerung und ihre Produktion des Diktators und der Diktatur abwerten würde. Vernichtung, ultimative Vernichtung, kommt in den Texten des Philosophen Heidegger so nicht direkt, aber als Teleologie

<Lehre der Vorausbestimmung> von Sein (Existenz) vor. Leben heißt für Martin Heideger, in der Epoche der vornationalistischen Zeit, Leben zum Tode. Er kann das begründen mit einem Modell von menschlicher Zeit, Lebenszeit, der die Endlichkeit des Individuums inhärent

<Bestandteil> ist. Das komplette Leben ist erst mit dem Tod vollendet. Heideggers Nihilismus/Existenzialismus kann verstanden werden als Philosophie des Nationalsozialismus schlechthin. Sein, Leben, ist demnach Sterben, wenigstens Leben in Anbetracht des Todes, und

endzweckliches Ziel ist der Tod. Heidegger pointiert aber noch weiter. Der Lebende trägt eine Schuld, sein Leben und nicht anders zu leben oder gelebt zu haben. Unausweichliche Sterblichkeit wird mit dieser Schuld zu einem möglichen Movens, das Leiden daran zu überwinden.

Ein Telos <Endzweck> wird dabei 1. anerkannt und 2. vom sicheren Tod her gefolgert konzeptionalisierbar. Die Produktivität des Tötens ist ablesbar an der Menge oder Kontur der produzierten Toten. Wir machen etwas gegen den Nazismus, weil er Angst, Schuld und Nichts

konturiert und zur "Praxis" macht. Die tagespolitischen und ordopolitischen Vorschläge von Nazis sind heideggerianisch. Zerstörung ist für sie kein Mittel zur Machterlangung, sie ist der Inhalt ihrer Politik. Darum hilft es, sich mit Metapolitik, einer Politik jenseits der

praktischen Lösungsorientierung zu beschäftigen. Einem Begriff, den die "neue Rechte" für sich nutzt.
Quellen:
Martin Heidegger. _Was ist Metaphysik?_. Verlag Vittorio Klostermann: Frankfurt am Main, 2006.
-. _Sein und Zeit_. Tübingen, 1967 (1927). archive.org/details/Heideg….