Thread by @zineworkshop

Wir besprechen in loser Folge die Amazon Prime-Serie #Hunters als WRKSHPkritik in progress.

Die Serie, "Genre: Drama", lässt Überkompensation durchblicken, aber für wen? Warum eine Serie anyway? Auffallend kleiden und maskieren sich seit der Durchsetzung der

Popkulturen, Groschenromanfiguren, Comic, Filmfantasien und so weiter, "Typen" der Unzufriedenheit und des Unbehagens in Zeichen dieser Popkulturen. Feuerwehrleute in Frankreich schminken sich unter ihren Helmen als "Joker", die weiße Guy Fawkes-Maske mit markantem Spitzbart

aus _V wie Vendetta_ ist beim Straßenprotest beliebt. Man nimmt verkleidet und im Gespräch, auf Plattencovern Bezug auf Chraktere und Figuren aus _Star Wars_. _Hunters_ versucht das nicht weniger post-modern. Aber wie und wozu "post-modern"? Und warum im Fernsehen?

Moderne Mythen können Ausgleich und Ersatz für Unzulänglichkeiten, Kompensation, so durchformulieren, daß sie die Zeit der Reflektion über die Unzulänglichkeiten besetzen, die Reflektion selbst und auch die Unzulänglichkeit, von der alles ausging.

Mythen aber drehen, das macht sie mythisch, Ausgangslage und Darstellung um. Das ist ihre Chance zur Entlastung von der Unzulänglichkeit. Und sie ermöglichen, was im Realen der modernen Demokratien der Gewaletnteiung nicht erlaubt ist, Selbszjustiz. Die Gewalt

der Shoa ist zwar Vorbild, kann aber mythisch zu etwas ganz anderem "dienen". Darum ist _Hunters_ auch weniger "nichts", weil es Rassismus mit Antisemistismus und Sexismus vermengt zur Sprache bringt. Die Serie bietet Gelegenheit, über Kompensation zu reden.
(wird fortgesetzt)

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