Thread by @nothilfe

Im Folgenden ein kleiner Thread zum #coronavirus, eine Einschätzung der aktuellen Situation und kurz- wie langfristige Handlungsoptionen aus Sicht einer sozialmedizinischen Hilfs- und Menschenrechtsorganisation.

#COVIDー19 #Covid_19 #CoronavirusOutbreak

1. Der Virus ist immer einen Schritt voraus. Gerade durch die bis zu 14tägige Inkubationszeit, in der die Infizierten noch gesund sind, ist die Ausbreitung kaum aufzuhalten. Vor allem nicht mit unserer globalen Vernetzung.

2. Quarantäne und Abschottung halten den Virus nicht auf. Die Hoffnung auf eine Eindämmung in China oder doch wenigstens in den asiatischen Ländern ist spätestens seitdem die Infektionsketten nicht mehr eindeutig nachzuverfolgen sind, kaum noch aufrecht zu halten.

3. Einsperrung, Kontrolle, Überwachung sind autoritäre Maßnahmen und verletzen Menschenrechte. Helfen tun sie nicht. Aber darauf weist in Zeiten der Panik leider niemand mehr hin.

4. Gegen Panik und fake news helfen eine offene, selbstkritische Haltung von Behörden, Presse und Öffentlichkeit, die auch die bekannte aber weiterhin wichtige Botschaft der begrenzten Gefährlichkeit des COVID-19 verbreiten.

5. Was gegen den Virus und seine Ausbreitung helfen würde, wäre eine echte, starke, langfristige und globale Investition in die Vorsorge- und Fürsorgekapazitäten der Staaten – vor allem auch außerhalb der OECD-Zone.

6. Was gegen den Virus und seine Ausbreitung helfen würde, wäre eine langfristige solide Finanzierung der WHO (und ihres Notfallfonds für Epidemien, der übrigens nach der Ebola-Krise eingerichtet wurde) durch ihre Mitgliedsstaaten.

7. Alles hängt von den Kapazitäten eines Gesundheitssystems ab, in dem auch solche Belastungen eingeplant sind und in dem nicht überarbeitetes, schlecht bezahltes Personal mit knappen Ressourcen möglichst viel Umsatz für miteinander konkurrierende Krankenhäuser erwirtschaftet.

Der ganze Text von Dr. Andreas Wulf über Erfahrungen, die jetzt zu beherzigen wären: medico.de/blog/quarantae…