Nachdem vergangene Woche das @handelsblatt in Beitrag zum Klimarat @Ckemfert mit Kollegenzitaten niedergemacht hatte, folgte heute Vergeltung in @derspiegel mit Angriffen auf die Kritiker, insbesondere @haucap. Ein paar Beobachtungen dazu: 1/
spiegel.de/wissenschaft/k…
spiegel.de/wissenschaft/k…
Aus meiner Sicht ist diese Art der Auseinandersetzung schädlich für unsere Profession, für die evidenzbasierte Politikberatung, aber wirft auch ein ungutes Licht auf den Journalismus. 2/
Meiner Vermutung nach ist folgendes passiert (Ich war 8 Jahre Wirtschaftsjournalist bei der #FTD und meine deshalb, Abläufe im Journalismus zu kennen):
Irgendjemand beim @handelsblatt hat sich in der Vergangenheit über @Ckemfert geärgert, 3/
Irgendjemand beim @handelsblatt hat sich in der Vergangenheit über @Ckemfert geärgert, 3/
wollte sie noch einmal heftig kritisieren und hat den Anlass „Klimarat“ benutzt. Dafür haben sich @haucap, Christoph Schmidt und weitere (anonyme) Kollegen einspannen lassen – ob passiv oder aktiv als Stichwortgeber, kann ich nicht beurteilen. 4/
Der Artikel im @handelsblatt war–wie ich kritisierte–journalistisch mindestens grenzwertig. Es wurde ein einzelner (wohl tatsächlich etwas fragwürdiger) @capitalmagazin Artikel als Aufhänger benutzt, die wissensch.Reputation von @Ckemfert anzugreifen,
handelsblatt.com/politik/deutsc… 6/
handelsblatt.com/politik/deutsc… 6/
es wurde in erster Linie nicht über Sachargumente diskutiert und es ist kein möglicher Verteidiger oder gar @Ckemfert selber zu Wort gekommen. Hier noch einmal meine Kritik: 7/
Auf #Twitter gab es Kritik am @handelsblatt und @haucap und Co. @MFratzscher und andere sprangen @CKemfert zur Seite. @haucp veröffentlichte einen Blog-Beitrag, der seine Kritik an dem @Capital-Beitrag konkretisierte. 8/
Der Blog-Artikel von @haucap mag relevante Kritik an dem @capital Beitrag darstellen, aus meiner Sicht rechtfertigten die dort aufgezeigten Probleme aber kaum die Fundamentalkritik an @Ckemfert, die @haucap in dem @handelsblatt Beitrag äußert. 9/
In dem @derspiegel Beitrag wird nun das Engagement der @Ckemfert Kritiker @haucap und Weimann etwa für die (Klimawende-kritische) Lobbyorganisation @insm ähnlich einseitig dargestellt, ohne dass die beiden zu Wort kämen. 10/
Was bleibt: Versuche, jenen mit anderen Positionen die wissenschaftliche Qualifikation abzusprechen oder ihnen zu unterstellen, sie würden ohnehin nicht wissenschaftlich arbeiten, sondern seien nur politische Interessen oder interessensgeleitet. 11/
Bei einem solchen Diskussionsstil muss man sich nicht wundern, wenn die Öffentlichkeit den Ökonomen am Ende gar nicht mehr traut. (Und man muss sich auch fragen, wie nützlich diese Art der Berichterstattung ist.) 12/
In der Debatte wäre es gut anzuerkennen, dass Ökonomie eben, wie es @michael_huether heute gesagt hat, „eine normative Wissenschaft ist“, in dem Sinne, dass getroffene Annahmen von normativen Vorstellungen geprägt sind. 13/
Davon können sich übrigens auch nicht jene freimachen, die sich als reine, hehre Wissenschaftler sehen – sie sind sich oft nur nicht bewusst, welche impliziten Wertvorstellungen in ihre Forschung einfließen. 14/
Transparenz über Auftraggeber und Beratung für Lobbygruppen sind dabei wichtig.
Die gemachten Argumente sollten aber anhand der Qualität und Überzeugungskraft der Argumente, nicht anhand vermeintlicher wissenschaftlicher Reputation 15/
Die gemachten Argumente sollten aber anhand der Qualität und Überzeugungskraft der Argumente, nicht anhand vermeintlicher wissenschaftlicher Reputation 15/
oder offener oder verstecktem Engagement für bestimmte Interessensgruppen bewertet werden. (Und zur Transparenz: @boeckler_de, zu der das @IMKFlash gehört, ist eine Gewerkschaftsstiftung...) /END
