Thread by @zineworkshop

Liste

Die Selbstentwicklung ("Autopoiesis") des SARS-CoV-2 geht auf hochverdichtete Industrien und Zyklen der Zucht zurück in Kombination mit schnellen Verkehrswegen der Arbeitskräfte als Wirte und ist darum keine Naturkatastrophe (natura naturans), sondern eine

kapitalismusgemachte (natura naturata) "Systemie". Im Wechselverhältnis von globaler Produktionsweise - mit ihrem dauernd drohenden Konkurs der Unternehmen, einschließlich der Gesundheitssysteme - und Natur ist die Überproduktion wichtiges Merkmal/wichtige Kenngröße. Die

Pandemie wird darum ausgerufen in der Logik von angeblichen Systemen und systemischen Komponenten, als sei 1. das Verhältnis eine Maschine (System), deren 2. Lauf aber nicht aufzuhalten sei und als Verlauf in der Krise tatsächlich "natürlich" eigendynamisch wirkt.

Überproduktion von Ware mit der Folge exponentieller "Virenpopopulation", Vulnerabilität und Sicherheit der Gesundheit im internationalen/interkapitalischen Verhältnis einer Buchhaltung (bessere Versorgung = zu Lasten anderer Kapitalienverbände in anderen Staaten in der

Gesamtrechnung).

Der Film _Monsters_ beschreibt eine Natur, die als Alien Internationalität markieren als Raum oder Zone der Gewalt, die nationale Grenzen entwertet und zugleich zwanghaft aufrecht erhalten muss. Die Gewalt ist mehrseitig, weil aber Außerirdische in den Raum zwischen Staaten

eindringen (zw. Mexiko und USA), bedrohen sie Menschen aber in erster Linie das Nationale selbst. Der Film legt offen, dass Staat/Nation nur durch (militärische) Gewalt begrenzt und definiert sind, kriegerisch und traumatisierend, er legt nicht offen, warum das so kommt. Allein

die Alien sind (selbst-, auto-) produktiv und reproduktiv, der "Automatismus" des Kapitalismus, der auf lebendiger u. enteigneter Arbeit basiert, findet nicht statt, es sei denn in den Ruinen der Grenzbauten und den Bombardements (Vietnam, Irak, Afghanistan, ...).

Das Märchen "Die weiße Schlange" erörtert das Ende der Hegemonie und den Faschismus. Hegemonie wird genommen für die kulturelle Sicherung der Herrschaft im vorpolitischen Raum. Die Vorstellung eines Raums, der politisch oder nicht politisch sei, lässt auf eine permanente

Kriegsführung schließen, die wirklich nötig ist, um Macht auf der Seite der ökonomisch Herrschenden zu sichern. Die weiße Schlange spricht fabelhaft alle Sprachen (auch der Tiere) und ermöglicht tot und einverleibt dem Herrscher totale Kontrolle aller Handlungen aller

Untertanen. Die über die Menschen beobachtenden Tiere überwachbare Überzeugung/Haltung/Gesinnung jedes Einzelnen ist ausschließlich dem ökonomischen Gewinn des Herrschers zugeordnet, der nur so - mit Akkumulatuon und terroristischer Sicherung der Akkumulation - Macht und

Herrschaft auf sich vereinen kann. Die totale Herrschaft existiert aber nie, weil die Ausbeutung von Ressourcen nie vollständig monopolisiert ist und, was wichtiger erscheint, im totalen Monopol in einem Land zentralistisch vielleicht zusammenbrechen würde.

Das Motiv Natur-rächt-sich, das die Romantiker Grimm anbieten, denn am Ende tötet die sprechende Natur in Gestalt einer zweiten weißen Schlange den faschistischen König, rächt ihre Schwester, die erste weiße Schlange, die vom König getötet wurde, diese Selbstregulation

(Zerstörer wird vom noch nicht ganz Zerstörten zerstört) mündet in eine bessere, gütige, vernünftige Herrschaft im symbolischen (nur symbolischen!) Einklang mit "der Natur": die Schlange wird in einem Biotop geschützt.

Dort lebt sie die Sprache der Natur, den Code oder ihre "Mechanismen", die fortan dort nie mehr gestört werden. Was geschieht an anderen Orten? Der neue Herrscher und König stellt über die von Untertanen legitimierten neuen, guten Gesetze eine Verbindung her zu diesen

Untertanen. Laufen außerhalb des Biotops die Ausbeutungen kurz vor dem Kollaps der Dikatur des schlechten Königs von diesem befreit weiter? Gibt es gute Herrschaft?

Das Video mit dem Jungen, der seinen geseiften Finger in die mit Öl und gemahlenen Pfefferkörnern gefüllte Schüssel hält, vermittelt zwischen dem geografischen Bedürfnis nach Vetreibung und physikalisch-biologische Realität. Ein wenig Alltagsvirologie... Der Pfeffer strebt

mit dem Öl auseinander ... und Wissensaneignung. Tatsächlich löst Seife die Schutzschicht dieser Viren auf. "Sie leben" (wie im Horrorfilm, aber nur nominell) nicht mehr.

Diese "Liste" ließe sich endlos fortsetzen. Stattdessen schalten wir heute abend, 18.3. um 19 Uhr auf ein "Pausenzeichen", einen kurzen Audiobeitrag, der das Füllen von Leere bearbeitet. Pausenzeichen stehen der Kommandokette des Funkens (Radio) nahe. Radio, ein Nachkomme

militärischer Medien, hat seine ordnende Hauptrolle seit Jahren bereits abgegeben an das Fernsehen und andere Medien. Darum eignet es sich gut für solche Experimente. Pausen sind die * und _ im Hörbereich. Zwischentöne gleichsam und Uneindeutigkeiten. Zwei Gedanken dazu: Pausen

werden jetzt sowieso befohlen oder erstreikt, Pausenlosigkeit führt zu Depression, Pausenzeichen verordnen die Pause arbeits- und biopolitisch, sie bestätigen aber auch das Verbot des Nichtsendens, weil sie Stille bezeichnen und "Ruhe und Ordnung" trainieren. Und:

Die kriegerisch-staatliche Metaphorik der Virologie (Antikörper ist wie Polizei, Körper ist wie Staat) wird an den undefinierten Stellen nur agieren, wenn sie sie definieren kann. Pausen sind darum keine Lücken oder Offenheiten, die revolutionär frei zu bespielen wären. Sie

können aber transformiert werden.

@threadreaderapp unroll