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Thread zu #Venezuela

Die nachhaltige Verwirrung großer Teile der hiesigen Linken hat Auswirkungen auf die Bewertung dieses Staatsstreichs. Dabei sollten einige Eckpunkte sich eigentlich von selbst verstehen.

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Zunächst sollte außerdem völlig klar sein: Kein US-Putsch, keine US-Militärintervention hat jemals die Lebensbedingungen in irgendeinem Land verbessert. Insbesondere für Lateinamerika sollte das jedem/r Linken noch präsent sein. 2/11
Gleichzeitig ist offenkundig: Obwohl Sanktionen u. Destabilisierungsppolitik der #USA in den vergangenen Jahren eine große Rolle für das Chaos in Venezuela spielten, hat die Regierung #Maduro die von Chavez begonnene "bolivarische Revolution" vor die Wand gefahren. 3/11
Eine linke Kritik an dem Sozialismusversuch in Venezuela muss allerdings anders aussehen als die, die bürgerliche Medien uns vorsetzen. Sie muss verstehen, warum richtige Ansätze (consejos comunales, bolivarische Missionen) letztlich nicht ausgebaut wurden 4/ 11
Und zur selben Zeit, darf die Idealisierung dieser Opposition nicht mitgemacht werden. Klar, viele Menschen laufen da aus berechtigtem Protest mit. Aber die Rattenfänger an der Spitze stehen für Neoliberalismus und Rechtsruck. 5/ 11
Ignoriert werden sollte auch nicht, dass entgegen der allgemeinen Darstellung in bürgerlichen Medien #Maduro keineswegs völlig isoliert ist, sondern nach wie vor Massenunterstützung hat. Beide Seiten können Massendemonstrationen durchführen, aber ... 6/ 11
... klar ist auch, dass im Durchschnitt die klassenmäßige Zusammensetzung eher so ist, dass die Armen und die Arbeiter*innenklasse auf Seiten der Regierung demonstrieren - selbst, wenn sie Kritik haben, aber weil sie eben wissen, wofür US-Marionetten stehen. 7/ 11
Ebensowenig ist es übrigens ein Argument für den Putsch, dass Erdogan oder der Iran sich hinter Maduro gestellt haben. So what? Auf der Gegenseite stehen Trump und Bolsonaro. Staaten agieren nach Interessen. 8/ 11
Kurz: Weder ein Holzhammer-Antiimperialismus, der alles dufte findet, was sich nur irgendwie gegen die USA richtet, noch ein liberaler Menschenrechtsimperialismus, der im Grunde jeden NATO-Krieg abfeiert, sind eine linke Position. 9/ 11
Zudem würde es sich empfehlen, etwas quellenkritischer die eigenen Medien zu rezipieren. Während die einen alles aufsaugen, was taz, faz und co. in die Welt posaunen, halten die anderen RT und al Jazeera für objektive und neutrale ... 10/ 11
Berichterstatter. Man kann und sollte beides zur Kenntnis nehmen - aber nicht, ohne einzurechnen, aus welcher Perspektive die jeweils schreiben. 11/11
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