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Ein paar Worte zu der Geschichte über @marga_owski im @szmagazin - weil sich hier zeigt, wie respektlos, ressentimentgeladen und auf die allerbequemste Art und Weise reaktionär Journalismus sein kann - und wie das aus der gesellschaftlichen Mitte ausstrahlt wie auch in sie zurück
Das Thema des Textes ist weniger die Autorin und mehr ihre Funktion im Diskurs dieser Gesellschaft - das eigentliche Thema ist der Feminismus, für den Autoren des Textes eine immer noch ziemlich schwer zu verstehende und letztlich sektiererische Bewegung - und der ganze Gestus
des Textes zeigt, dass er davon ausgeht, dass weite Teile der Bevölkerung es auch so sehen. Ich weiß nicht, ob das so ist, wenn aber ein Medium wie das @szmagazin den Feminismus an den Rand rückt und als seltsame geisteswissenschaftliche Sumpfblüttenerscheinung beschreibt, dann
scheint es eben so gekommen zu sein, dass das anti-emanziptorische Denken seinen Platz im Mainstream findet - ein Satz nur als Beispiel, der zeigt, welche Sicht auf Gesellschaft, Homogenität und Diversität hier propagiert wird:
„Wenn man sich fragt, wer eigentlich davon profitiert, dass unsere Gesellschaft in zahllose Milieus zersplittert ist, von denen jedes versucht, die größtmögliche Diskriminierung für sich zu beanspruchen“ - Identität also als lästige Minderheitensache mit maximalem Profitanspruch
Mit dem gleichen Recht könnte man fragen, ob die @SZ eigentlich vom Ende der Großen Koalition oder vom Klimawandel oder von der Marswanderung profitiert - der finanzielle Gewinn für ihre Arbeit wird @marga_owski vom sicher gut bezahlten SZ-Autoren wieder und wieder betont.
Es geht in dem Text also nicht darum, diese Frau - oder implizit irgendeine Frau - zu verstehen. Die Vergewaltigung, über Jahre, wird kurz und klinisch erwähnt, ohne Empathie. Der Versuch, @marga_owski ernst zu nehmen und sich für sie zu interessieren, wird rasch abgebrochen.
Was bleibt ist ein distanziertes Journalismus-Schauerstück, das auf den individuellen Willen, das Leben, das Schreiben einer Frau mit einer Art von Fünfziger-Jahre-Gruselfaszination schaut - und dabei en passant gesellschaftliche Klischees und Ressentiments implantiert.
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