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In Mecklenburg-Vorpommern wurden heute vier aktive und ehem. SEK-Polizisten festgenommen, weil sie ab 2012 über Jahre Munition entwendet & bei einem von ihnen eingelagert haben sollen. Es ist ein alter Bekannter von uns: Marko G., Mitglied der Prepper-Gruppe #Nordkreuz.
Insgesamt durchsuchten die Ermittler laut Staatsanwaltschaft insgesamt 14 Objekte in Mecklenburg-Vorpommern. mv-justiz.de/gerichte-und-s…
Zuvor hatte das LKA in Mecklenburg-Vorpommern laut Staatsanwaltschaft eine abgeschottet agierende siebenköpfige Ermittlerkommission gegründet. Die Abschottung war offenbar nötig, weil die Ermittler befürchteten, die eigenen Kollegen könnten sonst gewarnt sein.
Ausgangspunkt der jetzigen Festnahmen waren die Durchsuchungen im August 2017 in Mecklenburg-Vorpommern, die sich gegen Reservisten aus dem sogenannten Prepper-Milieu richteten. Darüber hatte die taz wiederholt berichtet.
Der jetzt festgenommene und beschuldigte Marko G., der gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen haben soll, war damals lediglich als Zeuge durchsucht worden. Bei ihm sollen Ermittler seinerzeit Waffen und Munition in erheblichem Umfang gefunden haben.
Marko G. war nach unseren Informationen im Bekanntenkreis u.a. aufgefallen, weil er auch mit Kurzwaffen trainiert haben soll, die leicht in Rucksäcken zu verstecken und zu transportieren waren.
Nach der Razzia im August 2017 hatte er ein Fernsehinterview gegeben, in dem er darauf hingewiesen hatte, dass es sich bei seiner Gruppe lediglich um eine Prepper-Gruppe handele, die sich für den Ernstfall vorbereiten wolle.
Marko G. soll auch Administrator der Chatgruppe Nordkreuz gewesen sein. Diese stand in Beziehung zu der zeitweise vom Bundeswehrsoldaten André S. alias Hannibal administrierten Chatgruppe Nord, die Teil eines bundesweiten Prepper-Netzes war.
Marko G. soll laut einer Zeugenaussage auch persönlich in Kontakt zu #Hannibal gestanden haben und diesen u.a. auf einer Waffenmesse 2016 in Nürnberg getroffen haben. Das sagte ein Zeuge bei Vernehmungen durch das Bundeskriminalamt aus.
Damit ist Marko G. eine der zentralen Figuren der Prepper-Gruppe in Mecklenburg-Vorpommern. Ob und inwiefern der Ex-KSK-Soldat #Hannibal über die konkreten Vorgänge in Mecklenburg-Vorpommern informiert war, ist unklar und unbewiesen.
Gegen #Hannibal, der aus Halle stammt und lange die Bundeswehrkaserne in Calw besuchte, nahm die Staatsanwaltschaft Stuttgart lediglich Ermittlungen auf, weil bei ihm Teile einer Übungshandgranate gefunden worden waren.
Erwiesen ist auch, dass #Hannibal, der zum damaligen Zeitpunkt Informant des MAD war, im Vorfeld einer Razzia im September 2017 in der Bundeswehrkaserne in Calw gewarnt war und ein Laptop wegschaffen ließ.
In der von #Hannibal administrierten Chatgruppe Süd, die analog zu der Chatgruppe Nord bestand, war unter anderem der rechtsextreme Bundeswehrsoldat Franco A. Mitglied gewesen.
Dass Marko G., der Administrator im Norden, nun wegen Waffenverstößen & nicht, wie 2 andere seiner Prepperkollegen, wegen Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat verdächtigt wird, zeigt, dass die Bundesanwaltschaft dazu offenbar keine Hinweise fand.
Die zwei anderen, die ebenfalls Mitglied der Preppergruppen in MV waren, sollen laut Zeugenaussagen unter anderem einen Ordner mit Namen politischer Gegner angelegt und geplant haben, diese an einem möglichen "Tag X" zu liquidieren.
Klar ist heute, dass der waffenaffine Polizist Marko G. bereits früh eine zentrale Rolle in der norddeutschen Prepper-Szene spielte und die heutigen Festnahmen das Kapitel weiter fortschreiben. Bislang hatte Innenminister Caffier in MV kaum Erfolge in der Sache vorzuweisen.
Auch wenn viele der Zusammenhänge klar sind und wir bereits viel über die Gruppen und ihre Beziehungen wissen, wissen wir bei weitem noch nicht alles. Für alle Beschuldigten gilt, das versteht sich hoffentlich, bis zu einer Verurteilung die Unschuldsvermutung.
