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Dies ist ein kleiner Thread über eine Ampel beim Militärischen Abschirmdienst der Bundeswehr.
Neulich hat MAD-Präsident Gramm in einer vertraulichen Sitzung im Deutschen Bundestag ein Papier mit drei Farben vorgelegt: Grün, Gelb/Orange, Rot.
Den Abgeordneten erklärte er, dass das die Ampel ist, nach der der MAD Rechtsextremisten bewerte. Grün: kein Problem. Gelb/Orange: Bedenklich, aber nun gut. Rot: Extremisten.
Die Latte für Rot liegt ziemlich hoch. Rote Soldaten findet der MAD jährlich nur zwei oder drei Handvoll. Rote Rechtsextremisten im Jahr: insgesamt 5. Oder waren es 7? Jedenfalls nicht mehr.
Das ist gut. Es gibt also kaum Rechtsextreme in der Bundeswehr.
Allerdings muss man auch einiges leisten, um ein Roter zu werden: es braucht ein geschlossenes und gefestigtes rechtsextremes Weltbild und man muss es nicht nur haben, sondern auch nach außen kehren, nicht nur denken, sondern etwas damit tun und sich dabei erwischen lassen.
So will man, nicht ganz zu Unrecht, verhindern, dass kritisches Denken bestraft wird.
Wenn ich in den letzten Wochen jemandem diese Ampel erklärt habe, habe ich immer einen etwas geschmacklosen Witz gemacht und gesagt:
Böhnhardt & Mundlos, die wären auf der MAD-Ampel sicher rot gewesen. Aber Beate Zschäpe maximal Orange.
Als ich gerade diesen Text von @konradlitschko las, blieb mir der Witz in der Kehle stecken. Der MAD hatte den späteren Rechtsterroristen und Mörder Mundlos tatsächlich damals überprüft. Er war nicht Rot. Er war Orange oder, je nachdem wie man es liest, sogar Grün.
Heute, nach all den Morden, wären Böhnhardt & Mundlos sicher auch als Rote eingestuft, jedenfalls wenn ein Gericht ein Urteil gefällt hätte.
Ich glaube nicht daran, dass es in der ganzen Deutschen Bundeswehr mit ihren 181.512 Soldaten nur 5 Rechtsextreme gibt. Ich glaube, wir sollten diskutieren, was aus dem Fall Mundlos zu lernen ist.
Die erfolgreiche Klage der @welt gegen Bundeswehr & MAD und dieser Text von @konradlitschko liefern dafür eine sehr gute Grundlage: taz.de/Verteidigungsm…
PS: Wussten Sie das schon? Der Bundeswehrsoldat Franco A. (Namensliste, Pistole, Granaten), den ich logischerweise nicht mit den NSU-Mördern vergleichen will, ist noch immer Mitglied der Bundeswehr.
