Es gibt kein Gesetz, das einem die Renovierungsgeschwindigkeit vorschreiben würde. Was ich auch bei uns inzwischen höre, ist "Ich mache das erst, wenn ich einen soliden Mieter habe". #Mietendeckel #Mietpreisbremse 
Das bedeutet, dass man die Wohnungen nicht mehr ausschreibt, sodern nur noch bei Empfehlung vermietet. Deshalb bekommen dann z.B. gut vernetzte Lehrer und Beamte oder deren Kinder relativ viel Raum, auf den andere überhaupt keine Chance haben.
Das ist ein bemerkenswerter Rückfall zum Verhalten der Wohnungszwangswirtschaft. Erst nach deren Ende gab es einen freien Markt mit Wettbewerb um Wohnraum und Mieter. Jetzt zählen wieder gentile und klassistische Faktoren - wer die nicht hat, erfährt noch nicht mal das Angebot.
Mieter hassen das nackigmachen mit empfehlungen und Schufa - das hat mich nie interessiert, ich vermiete immer nach Bauch. Die Sache ist halt, dass Nackig und Schufa das kleinere Übel im Vergleich zum Ausschluss aus einem Markt sind, in dem Herkunft und Beziehungen entscheiden.
Was eine Begrenzung des freien Marktes und Verlängerung des Leerstandes zur Mietersuche wirklich bedeuten, wenn es ohnehin keine Reserven gibt, davon haben Politiker keine Ahnung. Umziehende ohne Kontakte und Clan landen halt auf der Strasse.
Das ist die Eskalationsspirale: Die Politik schaltet am freien Markt aus, was ihr nicht passt, die Vermieter verschärfen die verbleibenden Optionen, und am Ende gibt es für die Mieter besseren Schutz, die sie nicht nutzen können, weil sie als Untermieter alle 3 Monate umziehen.
Zahnarzttöchter haben dafür ein Zimmer mehr, und Doppelverdiener bekommen durch die Aussteigenden aus dem Markt ein breiteres Angebot beim Immobilienkauf. Wer nicht zu dieser Schicht gehört, darf sich bei den Grünen und Roten bedanken.
Wir sind nicht schlechter als die Politik: Die Politik verengt den Markt durch Hauskäufe und die Weigerung, Nichtberechtigte aus den Sozialwohnungen zu werfen. Wir verengen den Markt durch Bevorzigung unserer Klasse. Wir wollen ehrliches Geld, die korrupte Politik die Stimmen.
Früher oder später kann die Politik dann aufgrund des Drucks gar nicht anders, und muss bauen: Aber nicht für den Querschnitt der Gesellschaft, sondern für die Übrigbleibenden. So entstanden schon nach der Wohnungszwangswirtschaft die Problemviertel, so entstehen sie wieder.
Deshalb sind #Mietendeckel und #Mietpreisbremse Freibierpolitik auf Kosten anderer Leute, die sich nach Möglichkeit darum drücken, und erzeugen eine neue, teure Unvermeidlichkeit des staatlichen Bauens, das wiederum die Kommunen belastet. There is no such thing as a free lunch.
Man bezahlt immer irgendwie. Mit dem Deckel vielleicht weniger Miete, aber mit den Folgen mehr Grundsteuer, mehr Grunderwerbssteuer, mehr Zerfall, mehr Arbeitslose, weniger generelle Lebensqualität, weil die Stadt ihr Geld für Sozialbauten und Instandhaltung ausgeben muss.
