Die #HeleneFischerShow ist von unerbittlicher Perfektion. Und das ist ihr fataler Fehler. Sie ist die seelenlose Inszenierung der Glückseligkeit, das kunstfreie Hochamt der Kunst. Eine Musikshow, die sich anfühlt wie Werbung für antimikrobielle Desifektionssprays.
Das heißt nicht, dass man hier nicht atemberaubende, bewundernswerte Leistungen sieht: Eine Sängerin, die eine 3h-Show eisern durchzieht, die Moderation übernimmt und nebenbei auch Zirkus-Stunts in 10m Höhe bewältigt, gibt es sonst nirgendwo.
Trotzdem fasziniert mich in erster Linie die Faszinationslosigkeit dieser mit militärischer Präzision exekutierten Perfektionsorgie. Es ist wie eine Babykatze, die man mit Hartplastik in die exakt richtige Form bringt. Nur ist sie am Ende dann eben tot.
Und an diesem Punkt werde ich ein bisschen traurig: Hier sind unzählige Leute mit richtig viel Talent beteiligt. Was könnten die hinbekommen, wenn sie versuchen würden, ehrlich gefühlte Kunst zu produzieren? Was käme heraus, wenn diese Show edgy und innovativ sein dürfte?
