Hashmich #VW
Kurz zum VW-Logo: Das Kürzel repräsentiert seit 1937 und bis heute völkische Vorstellungen von Wirtschaft. Das Produkt sei keine Ware, sondern "Gut" der nationalen "sozialistischen" Gemeinschaft aus "Arbeitnehmern" und
Kurz zum VW-Logo: Das Kürzel repräsentiert seit 1937 und bis heute völkische Vorstellungen von Wirtschaft. Das Produkt sei keine Ware, sondern "Gut" der nationalen "sozialistischen" Gemeinschaft aus "Arbeitnehmern" und
"Arbeitgebern". Die klassenlose Gesellschaft, das "Volk", bringt z.B. Automobile hervor, die dem ganzen Volk, außer den daraus ausgeschlossenen (wahlweise Ausländer, Juden, Muslime, Schwule, Arbeitslose/Arbeitsscheue), gehören. Die BRD übernimmt diesen Mythos in die PR des
halb-staatlichen Betriebs "Volkswagen" hinein. Die Gruppe Laibach hat das einmal als "Volkswagner" zu dekonstruieren versucht. Die "Restrunen" V und W wurden in ihrer Zackigkeit letztens geupdated und "weicher", luftiger gemacht und verschlankt und ganz im
Stil der Begeisterung für die Moderne der 1920er vom Protz der 1980er bis 90er befreit. In Nordhessen (u. nicht nur dort), einem wichtigen Standort für VW, reicht die Identifikation mit der Marke bis hin zu Currywurst als "Originalteil" mitsamt VW-Ketchup. Diese Corporate
Identity stiftet den Glauben an die nationale Ökonomie immer wieder neu. Das Etikett des VW-Ketchup zeigt aber noch das Logo der 1990er Jahre. Zusammenfassend: VW kann man fahren, tragen (als Betriebskleidung oder Fussballtrikot) und essen.
Der Klassenkompromiss geht durch den Magen. Vermutlich ganz besonders seit den Abgasskandalen, die als Betriebsunfall mit Baueropfern durchgingen. Diese nationalistische post-völkische Lebensweise kann analog zur "imperialen" gelesen werden. so genannte Ausländer zu fahren gilt
immer noch als Verrat an der deutschen Industrie. Imperial ist daran die körperlich-ideologische Ebene der Mittelschichten. Die ökonomische Bedingung für diese Ebene selbst wird aber dadurch eher verdeckt - könnte man meinen.
Doch die Analyse der "imperialen Lebensweise" von Brand und Wissen verkennt wahrscheinlich die reale Zusammensetzung der Lohnklasse als sich mehrheitlich gerade nicht identifizierend mit der nationalen Ökonomie und nicht teihabend an "Konsumprofiten" und nicht beteiligt an
den externalisierten Gewinnen der Exportökonomie der BRD. Darum, und nur darum existiert Corporate ID und nationale Kultur überhaupt. Denn Lohn, Geld zur Reproduktion der Ware Arbeitskraft, ist auch für den privilegierten "Arbeiteraristokraten" bei VW nicht
identisch mit dem Profit. Er weiß das nur zu genau. Die Marke bietet ihm dafür - für die Nichtbeteiligung am Profit, für die Nichtbeteiligung am Mehrprodukt und am Mehrwert - einen Ersatz. Dass dieser Ersatz wiederum warenförmig dargestellt wird unterscheidet den
"Nachkriegskapitalismus" der BRD von dem nationalsozialistischen Epoche, macht ihn flexibler und durchsetzungsfähiger. Kein direkter Zwang ist nötig, keine Religion, keine Partei oder Diktatur, nur das
soziale Gefängnis des Nationalstaats und die strukturelle Freiheit zur Lohnarbeit. Es sei denn, dieser Staat befindet sich in der Krise und es sei denn, die Kapitalien befinden sich in der Krise.
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