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Was wäre gewesen, wenn am 8. Januar weder Presse noch Rundfunk vor dem Hotel Reiss gestanden hätten, um Frank Hannings Ausführungen zu Stephan Ernst zu befragen? Wo beginnt das "Design der neuen Rechten"? Sind es Ideologien, die diese verbreiten?
Was wäre gewesen, wenn am 8. Januar weder Presse noch Rundfunk vor dem Hotel Reiss gestanden hätten, um Frank Hannings Ausführungen zu Stephan Ernst zu befragen? Wo beginnt das "Design der neuen Rechten"? Sind es Ideologien, die diese verbreiten?
Daniel Hornuff vertritt diese These, der Ideologieverbreitung, welche Nazis betreiben würden. Greift diese Ansicht, oder ist das Spektakel von rechts mehr als Imaging (das Erzeugen eines Wahrnehmungsbildes)? Hornuff sieht in der geforderten Ausgrenzung der Rechten einen Subtext,
der erst dazu führen konnte, dass die Inanspruchnahme von Meinungsfreiheit durch die AfD zum Diskurs wurde. Wäre dem so, dann würde die Geschichte der "bedrohten" Freiheit der Meinung für diese Partei an sich gelten, aber auch für die Reproduktion ihrer Opferstilisierung.
Subtexte sind solche, die entstehen, das ist ihr Paradoxon, wenn sie angesprochen werden. Hornuff würde die Grenze des gemeinsamen Diskurses "mit" der Rechten oder besser ihnen gegenüber am Grundgesetz festmachen (Interview in der HNA, 20 1.19). Diese Vorstellung von Diskurs
nimmt gerade Zeichen, Inszenierungen und soziale Prozesse nicht aus, sondern betrachtet sie als miteinander korreliert. Diskurs _als_ sozialer Vorgang müsste dann alle "Angebote" der Rechten und auch deren entsprechende Aufklärung insgesamt umfassen.
Der so ins Gesamtgesellschaftliche erweiterte Diskursbegriff besteht in Metaphern von Scharnieren, Anschlüssen, Schnittstellen. Ihm voraus gehen Konzepte von Einheiten, die nebeneinander bestehen würden, bevor sie zueinander stünden. Der Opfermythos eines Dresdener
"Bombenholocaust" steht neben dem Wiederaufbau einer Architektur "Kirche", die selber bereits einmal Inszenierung war, die der Institution Kirche. Das Design der Rechten stünde damit im Wettlauf um die Köpfe und Affekte in Bezug zu anderen Designs. Eine Toralität von
Gesellschaft - ein Begriff der Kritik - wäre dann summierbar in einem Begriff von sozialer Gestaltung. Genau das tun Nazis nicht. Sie versuchen das Soziale destruktiv zu gestalten, aber sie "re-designen" nicht. Sie entwerfen und rufen Scheinlösungen ab. Und dies ist
pikanterweise Domäne des Designs.
Korrektur: Eine Totalität von Gesellschaft wäre (...).
@threadreaderapp unroll
