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Sterbehilfe für eine #Einkaufsstraße in 3 Schritten

Am Beispiel meines Grätzls, dem #Wallensteinviertel im inneren 20. Bezirk.

Rezept à la Wiener Betonschädeln

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Bild: wien.at/stadtplan
1. Essentiell ist, den öffentl. Raum möglichst vollständig dem motorisierten Verkehr zu unterwerfen.
Die Fahrbahn sollte so breit wie nur möglich sein, dazu beidseitig Parkplätze.
Ist die Straße f Kinder u ältere Menschen eine unüberwindbare Hürde? Bravo, alles richtig gemacht!
2. Vollständige Versiegelung der Oberfläche ist anzustreben. Am besten puristisch mit Beton und Asphalt, sodass im Hochsommer auch möglichst viel Wärme aufgefangen u gespeichert wird. Bäume/Grünflächen, attraktive Pflasterung und ähnlichen Schmafu unbedingt vermeiden!
3. Menschen sollen sich möglichst eingeschränkt u unwohl fühlen. 1+2 sind schon gute Vorarbeit. Die übriggebliebenen kärglichen Gehsteige sollten noch mit allerlei Zeug vollgestellt werden, v a in Haltestellenbereichen; Schaltschränke, diverse Masten+Mistkübel, Behälter usw.
Geschafft! Nun können wir der Einkaufsstraße langsam beim Sterben zuschauen, am besten aus dem Auto heraus, am Gehsteig ist kein Platz dafür.
Spaß beiseite: die Einkaufsstraßen im Wallensteinviertel haben schon bessere Zeiten erlebt und sie sind damit nicht allein in Wien. In so manchen Bezirken ist die Planungskultur stehen geblieben, und zwar irgendwo in den 1960ern, in der Ära der autogerechten Stadt.
Wallensteinstraße und Jägerstraße, die zentr. Achsen des Wallensteinviertels, wirken teils richtig verödet. Dabei hat es durchaus Ansätze gegeben, den öffentl. Raum zu attraktivieren. Den 2004 umgebauten Wallensteinplatz finde ich zB sehr gelungen, wird auch sehr gut angenommen.
Auch die Gassen Richtung Augarten sind ganz passabel, z.B. hier die Streffleurgasse. Ein paar Baumscheiben und gepflasterte Gehsteige machen schon einen großen Unterschied.
Bei den größeren Straßen verhindert SP/FP-dominierte Bezirksvertretung jegl. Attraktivierung. 2016 wurde die Jägerstraße zwischen Wallensteinplatz und Pappenheimgasse generalsaniert. Wesentliche Änderungen: Kopfsteinpflaster weg & eine Fußgängerinsel Höhe Othmargasse, das war's.
Die Wallensteinstraße wurde auf Antrag der Bezirksvorstehung sogar explizit aus dem "Flaniermeilennetz" der Wiener Stadtplanung gestrichen. Attraktivierung mittels Zentralbudget wurde also aktiv ausgeschlagen.
SP Wien betoniert sich selbst ein. Bin gespannt auf die Wahl.
10/10
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