Thread by @holger_moller

Liebe @solveconflicts, ich halte das Thema im Grund für zu komplex, um es hier auf Twitter zu behandeln. Ich versuche es trotzdem in einem #Thread.
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https://twitter.com/solvesconflicts/status/1245675937376673793

Ich unterscheide in der Wahl meiner Reaktion zwischen unterschiedlich schwerwiegenden Kategorien von Fehlern und zwischen unterschiedlichen Graden von Einsicht bezüglich des Fehlers. Auch Vorsatz beim Handeln oder grobe oder einfache Fahrlässigkeit spielt für mich eine Rolle.
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Es gibt kleine Fehler, die kann ich mit einem Lächeln und aus dem Bewusstsein heraus, dass wir alle Fehler machen, sofort verzeihen.
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Es gibt größere Fehler, bei denen es mir schwerer fällt, bei denen ich ein gewisses Maß an Zeit brauche, und bei denen mir auch erkennbare Einsicht und glaubwürdige Reue des Gegenübers hilft zu verzeihen. Eventuell auch die eine oder andere Form von Wiedergutmachung.
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Und es gibt im Extremfall Verhalten, das ich als so schwerwiegend und vertrauenszerstörend erlebe, dass ich unmittelbar die Beziehung beende - es sei denn, es ist eine übergeordnete Verantwortung meinerseits betroffen, der ich damit nicht gerecht werden würde.
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Da ich in der Causa @Adidas nicht die Möglichkeit habe, meine Beurteilung zu hinterfragen und zu differenzieren, muss ich sozusagen nach Aktenlage entscheiden. Ich muss mir eine Meinung bilden ohne Details genauer aufklären zu können.
Ich lege offen, was ich unterstelle:
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Ich gehe davon aus, dass die Verantwortlichen bei #Adidas vorsätzlich und überlegt gehandelt haben, als sie die Einstellung der Mietzahlungen ankündigten. Ich unterstelle, dass diese Entscheidung rein aus der Absicht der Gewinnmaximierung für das Unternehmen getroffen wurde.
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Und dieses Verhalten finde ich in der gegenwärtigen Krise als so unaussprechlich unverfroren und unsolidarisch, dass ich nicht bereit bin, aufgrund einer billigen und ansonsten folgenlosen Entschuldigung zu verzeihen.
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Ich unterstelle in diesem Zusammenhang auch, dass die Entschuldigung von @Adidas nicht auf Einsicht in ein sozial unangemessenes Handeln beruht sondern die Intention hat, Schadensbegrenzung in bezug auf zu erwartende Gewinneinbußen zu betreiben.
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Das Verhalten von @Adidas lässt m. E. jede Sensibilität für die gegenwärtige gesellschaftliche Situation und Zusammenhänge vermissen. Mieten nicht zu zahlen, obwohl man es könnte, erschwert völlig überflüssig die Situation für Vermieter - jedenfalls für manche.
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Ich persönlich werte vor diesem Hintergrund - so gut er sich mir eben erschließt - das Verhalten von #Adidas als vertrauens- und beziehungszerstörend und handle entsprechend: Ich werde keine Produkte von @Adidas mehr kaufen. Fristlose Kündigung sozusagen.
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Sollte @Adidas mich im Lauf der Zeit glaubwürdig davon überzeugen, dass das Unternehmen echte #Einsicht und #Reue in sein hier vollkommen inakzeptables Handeln zeigt und seiner sozialen Verantwortung gerecht wird, revidiere ich meine Entscheidung gerne. Vorher nicht.
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P.S.: Ein kleiner Nachtrag scheint mir noch wichtig:
Was ich hier dargelegt habe gilt für mich auch für alle anderen Unternehmen, die im selben Fahrwasser schwimmen oder geschwommen sind: #Deichmann, #HundM ...