Als Jurist*innen beobachten wir, wie viel Geländegewinn den Völkischen, Antisemit*innen & Neonazis zuletzt gegenüber dem Rechtsstaat gelungen ist.
Am 28.10. starten wir gemeinsam etwas dagegen.
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Der Report „Recht gegen Rechts“, veröffentlicht im Fischer Verlag, dokumentiert u analysiert die wichtigsten Urteile und StA-Entscheidungen des Jahres zu #Rassismus, #Antisemitismus, #LGBTIQ-Feindlichkeit, #HateSpeech - verständlich & mit Literaturtipps 2/
Es ist uns wichtig, einer kritischen Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wo die #Justiz ihre Instrumente zur Verteidigung von Demokratie u Pluralität verstauben u verrosten lässt; wo sie etwa Rassist*innen mancherorts noch bestärkt: 5/
Mit dem Report, der von nun an jedes Jahr erscheinen soll, geht es uns aber auch um das Positive - darum, wie in der juristischen Arena erfolgreiche Gegenstrategien aussehen können. Zur Nachahmung empfohlen: 7/
Tim Wihl z.B. beschreibt, wie man sich juristisch gegen #RacialProfiling durch die #Polizei wehren kann. @HongMathias zeigt auf, weshalb man sich Kritik am „Faschisten“ #Höcke von niemandem verbieten lassen muss. Auch um Hotel-Hausverbote für Neonazis geht es. 8/
„Je suis Meinungsfreiheit“? In Sachen #Religionskritik steht das deutsche Recht übrigens keineswegs klar auf Seiten der Aufklärung. Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, den #Gotteslästerung-Paragrafen abzuschaffen. Thread 1/
Zu Zeiten Tucholskys, der 1928 wegen seines Gedichts „Gesang der englischen Chorknaben” angeklagt wurde, hieß die Strafvorschrift noch offiziell „Gotteslästerung”. Heute, in modernisierter Form, „Beschimpfung von Bekenntnissen“, § 166 StGB. 2/
Es macht sich strafbar, wer „den Inhalt des religiösen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören”. Und das ist das Problem: 3/
Anstatt den Schutz des Eigentums zum Fetisch zu erheben, könnte das dt. #Strafrecht viel stärker die Pluralität der Gesellschaft verteidigen, die von Rassisten und Antisemiten attackiert wird. Mein - finde eigtl - bescheidener Vorschlag im neuen Heft der Deutschen Richterzeitung.
„Ich glaube nicht, dass das ein realistisches Abbild ist“, sagt mir ein Verfassungsschützer aus einem Bundesland über das „Lagebild #Rechtsextremismus in Sicherheitsbehörden“, das #Seehofer am Dienstag um 11h vorstellen will.
Warum?👇1/6
Wer die Entwurfsfassung des Berichts lesen konnte, der fand dort wenig mehr als das, was eh in Zeitungen zu lesen war: Lauter bekannte Fälle, bei denen zwischen dem 1. Januar 2017 und dem 31. März 2020 Disziplinar- oder Strafverfahren gegen Polizeibeamte eingeleitet wurden. 2/6
An der Spitze steht #Hessen mit 59 solchen sogenannten Verdachtsfällen. Dahinter kommt #Berlin mit 53. #Bayern meldete 31 Fälle, #Sachsen lediglich neun. Es war die Aufgabe des #Verfassungsschutz|es, diese Zahlen einzusammeln. 3/6
In der EU haben viele vergessen, dass einst auch Millionen Europäer von dem alten Kontinent flüchteten – und ohne Aufnahme erbärmlich krepiert wären. #Moria#LeaveNoOneBehind (ein Thread) (1/9) sz.de/1.1962405
Der Flüchtlingsstrom, der einst aus Europa kam, bestand aus durchschnittlich einer halben Million Menschen - pro Jahr. Und dies ein ganzes Jahrhundert lang, zwischen 1824 und 1924. (2/9)
Insgesamt waren es 52 Millionen Europäer, die in diesem Zeitraum ihre Heimat verließen. Allein aus Deutschland kamen 1882 eine Viertelmillion Migranten. (3/9)
Neben der Nationalität sollte in der Berliner #Kriminalstatistik auch die Frage #Migrationshintergrund ja/nein erfasst werden. (Nicht zwingend vorgeschrieben, aber bei 50 % aller Taten so praktiziert, vgl. Berliner PKS 2009, S.121) (2)
Der @spdberlin-Rechtspolitiker @fritzfelgentreu verteidigte 2009 diese Berliner Besonderheit gegen Kritik: „Man muss wissen, bei welchen Gruppen es besondere Probleme gibt“, sagte er dem @Tagesspiegel. (3)
Wenn man am heutigen Tag über Muslime sprechen möchte, lieber @Philipp_Amthor und lieber @M_Wolffsohn , dann gern auch über eine Gruppe von Ägyptern, die mitten in Berlin Juden vor der Gestapo rettete. 👇
Zum Beispiel der Jazzmusiker Abdel Aziz Helmy Hammad, Geschäftsführer der Carlton-Bar in einer Nebenstraße des Ku‘damm, der eine Scheinehe mit einer Jüdin einging, damit sie mit seinem ägyptischen Pass würde ausreisen können.
Oder der Funktionär des Islamischen Zentralinstituts, Kamal el-Din Galal, der für Juden Papiere fälschte, damit sie als Muslime durchgehen würden.