Menschen tun sich schwer damit, strukturellen #Rassismus zu denken.
Ganz heftige Abwehrreaktionen gibt es dagegen, dass man selbst Teil des Rassismus sein könnte. Schließlich ist man selbst kein Rassist!
Dennoch kann man Teil von Rassismus sein.
Reales Beispiel 👇1/11
Ganz heftige Abwehrreaktionen gibt es dagegen, dass man selbst Teil des Rassismus sein könnte. Schließlich ist man selbst kein Rassist!
Dennoch kann man Teil von Rassismus sein.
Reales Beispiel 👇1/11
Vor einigen Jahren (vor Corona) ging ich am #Rosenmontag in #Köln zum Umzug.
Bei diesem Ereignis standen über eine Million Menschen am Strassenrand und jubelten den vorbeiziehenden Karnevalsgruppen zu.
2/11
Bei diesem Ereignis standen über eine Million Menschen am Strassenrand und jubelten den vorbeiziehenden Karnevalsgruppen zu.
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Direkt rechts von mir standen zwei Kinder, die einen offensichtlichen Migrationshintergrund hatten. Ein kleiner Junge und ein kleines Mädchen.
Drei Schritte weiter stand ein kleines blondes Mädchen. 3/11
Drei Schritte weiter stand ein kleines blondes Mädchen. 3/11
Rosenmontagszug (für alle, die das nicht kennen) funktioniert so:
Man steht da stundenlang und wird mit Unmengen an Süßigkeiten beworfen. Kinder bekommen besonders viel. Deshalb stehen sie da auch mit riesigen Tüten und futtern danach wochenlang ihre „Beute“. 4/11
Man steht da stundenlang und wird mit Unmengen an Süßigkeiten beworfen. Kinder bekommen besonders viel. Deshalb stehen sie da auch mit riesigen Tüten und futtern danach wochenlang ihre „Beute“. 4/11
Es handelt sich demnach quasi um einen riesigen Experimentaufbau in der Realität:
Zehntausende Süßigkeiten werfende Karnevalisten ziehen an 3 Kindern vorbei und bewerfen sie individuell ohne groß nachzudenken - zufällig - mit Gummibärchen und Schokolade. 5/11
Zehntausende Süßigkeiten werfende Karnevalisten ziehen an 3 Kindern vorbei und bewerfen sie individuell ohne groß nachzudenken - zufällig - mit Gummibärchen und Schokolade. 5/11
Ihr ahnt, wie diese wahre Geschichte ausging: Das kleine blonde Mädchen hatte nach ein paar Stunden so unfassbar viel mehr Süßigkeiten in den Tüten als die beiden anderen Kinder zusammen. 6/11
Der Unterschied war so offensichtlich, dass meine Gruppe und die Gruppe neben uns begann das zu bemerken und anzusprechen und wir uns schließlich alle entschlossen, all unsere gefangenen Süßigkeiten den beiden Kids zu spenden. 7/11
Happy End: Drei Kinder gingen mit bergeweise Süßigkeiten glücklich nach Hause, aber es bleibt das strukturelle Problem:
8/11
8/11
-> Kein Karnevalist war absichtlich rassistisch.
-> Jeder machte nur einen Wurf ohne die Wurfrichtungen der anderen davor oder danach zu kennen.
-> In Summe ging das massiv zu Ungunsten der Kinder mit Migrationshintergrund aus.
-> Fairness kam nur durch einen Ausgleich. 9/11
-> Jeder machte nur einen Wurf ohne die Wurfrichtungen der anderen davor oder danach zu kennen.
-> In Summe ging das massiv zu Ungunsten der Kinder mit Migrationshintergrund aus.
-> Fairness kam nur durch einen Ausgleich. 9/11
Genau darum geht es beim strukturellen Rassismus: Zu erkennen, wie die Summe aller Einzelhandlungen zu Ungerechtigkeiten führt, diese auszugleichen und sich das Problem bewusst zu machen.
Du musst kein Rassist sein, um Teil des Rassismus zu sein. 10/11
Du musst kein Rassist sein, um Teil des Rassismus zu sein. 10/11
Wenn dieser Thread Reichweite bekommt, passiert hier, was immer passiert: Es melden sich Leute zu Wort, die Einzelhandlungen der Karnevalisten verteidigen: „So ein Quatsch, niemand macht das mit Absicht!“ Stimmt, aber die Summe der Unabsichtlichkeiten macht den Rassismus. 11/11
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