Thread by @raeuberhose

In den vergangenen Tagen wurde einigermaßen viel über Armut diskutiert, weil eine Mutter mit vier Kindern ihre Sorgen mit ungeplanten Ausgaben über Twitter veröffentlicht hat. Es gab dann ein Crowdfunding, in dessen Rahmen sehr viel Geld zusammen kam.

Ich finde es falsch, die Frau dafür anzugreifen, dass sie diesen Weg gegangen ist. Es ist gut, dass das Internet in solchen Situationen seine solidarische Seite zeigt.

Aber es ist auch erschreckend, dass solche Momente des Aufatmens für arme Menschen auch davon abhängen können, dass sie sich zur richtigen Zeit am richtigen Ort sichtbar machen. Mal abgesehen davon, dass mit Armut und Nicht-bezahlen-können oft Schamgefühl einher gehen.

Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass Armut kein Thema ist, das wir in solchen Kontexten selektiv berichten. Armut ist kein Thema, dass nur anlassbezogen skandalisiert und berichtet werden sollte, wenn jemand sichtbar wird. Wenn ein neuer Bericht veröffentlicht wird.

Armut sollte nie als Teil einer klassistisch angelegten Nachmittagsunterhaltung am sichtbarsten sein. Angelegt, um sich möglichst davon abgrenzen und darüber lustig machen zu können.

Deshalb folgt jetzt eine Reihe von Artikeln zum Thema, die sich in mein Hirn gebrannt haben. Und ich freue mich sehr über Ergänzungen, weil meine Auswahl natürlich höchst selektiv ist.

Linda Tirado: ‘Poor people don’t plan long-term. We’ll just get our hearts broken’
theguardian.com/society/2014/s…

Erynn Brook: The Difference Between Being Broke and Being Poor
longreads.com/2018/06/12/the…

Anna Mayr/@frolleinmayr: Annas Eltern wählen nicht - "Hartz IV nimmt dir deine Würde"
deutschlandfunknova.de/beitrag/annas-…

Außerdem fehlt es im Journalismus an Vielfalt, die sich auch in der Berichterstattung oder Nicht-Berichterstattung über Armut niederschlägt. ndr.de/fernsehen/send…

Wichtige Ergänzung von @CatInChief

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Und noch ein Text von @tugendfurie zum Thema Armut und Studium. derkeineunterschied.de/armut-angst-un…