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Paul Aigner @pablodiabolo
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Mietwahnsinn, ein Thread: Die TT titelt morgen „Gehen Tirol die Mieter aus“ und du fragst dich, ob die in epischer Breite jammern dürfenden MaklerInnen und VermieterInnen vielleicht einfach ihre horrenden Provisionen reduzieren sollten. Nur mehr im Ballungsraum könne man kleine
Wohnungen gewinnbringend makeln, Größeres in der Stadt und fast alles am Land sei nicht mehr gewinnbringend und rentabel. Der unselige sogenannte Investmentpunk darf auch noch in einem eigenen Artikel bestätigen, dass das Haus am Land nicht mehr so eine gute Investition sei und
ein Vermieterverbandsmeier beschwert sich darüber, dass 90% der MieterInnen „nicht annehmbar“ wären und die „soziale Durchmischung“ in der Stadt nicht mehr stimme. Der Doppelartikel, die 1:1-Wiedergabe des Prililegiertengejammers über weniger Privilegierte, denen sie nicht mehr
so viel Geld aus der Tasche können wie bisher. Lösungsvorschläge für die einseitig beschriebene Problematik bleiben komplett aus. Vielleicht, weil sie die vorkommenden Privilegierten eher nicht haben würden. In meinem Innsbrucker Wohngeviert stehen von ca 15 nachträglich gebauten
Aufstockerwohnungen mindestens 10 seit Jahren leer. Irgendwer muss diese Wohnbauten genehmigt haben und diese/r irgendwer hätte sagen müssen: ja, ihr dürft da bauen, aber keinen Leerstand. Wer Leerstand baut, zahlt jedes Jahr 25% der Richtwertmieten als Steuer. Irgendwer muss
auch den Umwidmungen in Bauland zugestimmt haben, von dem in Innsbruck 80 Hektar unverbaut teilweise seit Jahrzehnten jeden Tag mehr Wert wird ohne dass dafür irgendein Leistungsträger irgendeinen Finger rühren muss. Denen könnte man sagen: Freunde, wenn ihr das Bauland nicht
braucht, dann widmen wir es zurück. Entweder ihr stellt da was hin und entlastet den Wohnungsmarkt wie nach Umwidmungen logisch folgt, oder ihr habt halt wieder ladewirtschaftlichen Grund oder Freilandgemüse, wenn ihr eh nicht bauen wollt. Und dann kann man Auflagen reduzieren:
Tiefgaragen und autoabstellplatzfreie Wohnsiedlungen bauen senkt Bau- und Mietkosten radikal. Eine gesetzliche Mietobergrenze kann keine Hexerei sein. Diese heißen Eisen anzufassenden und den Privilegierten zu sagen, eure Widmung ist nur verliehen und eure Provisionen unanständig
hoch: das alles könnte man tun. Es tät auch politisch mehr bringen, die Überprivilegierten und ihre Sebstbedienungsmentalität anzugreifen und politisch ihren Aufenthalt in der sozialen Hängematte SpekulantInnenschonung zu beenden. Es würde offenlegen, dass Schwarzblau von Reichen
finanziert wird und deren Interessen vertritt. In Innsbruck führen wir eine entlarvende Diskussion über Rückwidmungen bei offensichtlichem SpekulantInnentum. Sie möge weitergehen und das wichtigste Thema aus dem echten Leben vieler Menschen an die Stelle der konstruierten
Kulturkampfthemen rücken, die viele Aufgehusste nur aus der Zeitung kennen. An die Stelle der Privatisierung der Gewinne und Vergesellschaftung der Verluste muss eine Diskussion über die Selbstbedienungsmentalität der sogenannten Eliten treten. Und die führen wir dann im Sinne
jener 99%, deren Stimmen in der angesprochenen Spekulanten- und Maklerberichterstattung ungehört bleiben.
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