Mir fällt auf wie Leute immer wieder von Regionen als "sooo kompliziert" sprechen. Mich nervt das vor allem, wenn es um den Balkan geht, es trifft aber nicht nur da zu.
Klar, Geschichte und Geografie sind nicht so easy, aber warum jammert die gleiche Person, die aus Hobby über frühmittelalterliche Geschichte Westeuropas nerdet wie furchtbar verwirrend Kosovo sei?
Meine These: Um nicht sagen zu müssen "interessiert mich nicht".
Meine These: Um nicht sagen zu müssen "interessiert mich nicht".
Weil: Wenn's objektiv zu kompliziert ist, dann kann man einem das fehlende Wissen nicht übel nehmen.
Mich nervt das aber, weil ich abweichende Interessen und Wissenslücken okay finde, während ich finde, dass "zu kompliziert" jedes potentielle Gespräch zunichte macht:
Mich nervt das aber, weil ich abweichende Interessen und Wissenslücken okay finde, während ich finde, dass "zu kompliziert" jedes potentielle Gespräch zunichte macht:
Die Person WILL eine Region als zu kompliziert sehen, sie will gar nicht was anderes darüber hören.
Ähnliches Phänomen: Länder oder Regionen als kulturarm abstempeln: "In Kasachstan gibt's halt nix".
Wenn's objektiv nix gibt, kann man einem das fehlende Wissen nicht übel nehmen.
Ähnliches Phänomen: Länder oder Regionen als kulturarm abstempeln: "In Kasachstan gibt's halt nix".
Wenn's objektiv nix gibt, kann man einem das fehlende Wissen nicht übel nehmen.
Gleichzeitig sehen viele Leute auch nicht wie (Pop-)Kultur mancher Länder für den Westen exotisiert und konsumierbar gemacht wird. Wo der Konsum fehlt, kommt schnell der Vorwurf es gäbe dort keine interessante oder relevante Kultur
Lieber das Gejammer über komplizierte Länder oder Vorannahmen darüber, wie kulturreich ein Land sei durch den YouTube-Channel "GeographyNow" ersetzen - ist kurz, unterhaltsam und kein schlechter Einstieg.
Und lieber öfter mal zugeben keine Ahnung und kein Interesse zu haben. Ach ja: Und nicht vergessen, dass Interesse und Desinteresse auch nicht im luftleeren Raum existieren.
@threadreaderapp unroll
