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Unser deutsches Gesundheitssystem:

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(1) Eine chronisch erkrankte Freundin musste dieses Jahr, aufgrund akuter Schmerzen über 2 Monate stationär ins Krankenhaus. Ein Aufenthalt, der mindestens doppelt so lange andauerte als notwendig, da in den ersten Wochen keine Diagnose
des aktuellen Gesundheitszustands erfolgte. Es wurde ein lediglich ein Bett mit Schmerzmitteln zur Verfügung gestellt und in den ersten Tagen fand noch nicht einmal Gespräch mit einem Arzt statt. Da meine Freundin bereits seit über 10 Jahren mit der Krankheit leben muss, weiß Sie
bereits sehr gut über ihren Körper bescheid, kennt sich auch mit den gängigen Methoden zur Anamnese aus und wunderte sich schon sehr, dass weder Magen- noch Darmspiegelung vorgenommen wurden. Nachdem klar wurde, dass von Seiten des KH nicht mehr geplant war, als die akuten
Schmerzen zu behandeln, musste Sie persönlich darauf drängen, überhaupt mal in irgendeiner Art und Weise untersucht zu werden. Nach 12 Tagen wurde dann eine Magenspiegelung durchgeführt, welche ergab, dass vom Rachen bis zum Magen alles entzündet und von Pilz befallen war.
Trotz der bereits ein Jahrzehnt vorher festgestellten chronisch entzündlichen Krankheit, wurde erstmal auf HIV untersucht, weshalb auch immer. Die mentale Wirkung eines unerklärten HIV-Tests alleine, ist wohl kaum in Worte zu fassen. Es vergehen danach weitere 3 Tage. Innerhalb
dieser Tage wird meine Freundin bei der Visite mit einem Oberarzt konfrontiert, der sie kaum eines Blickes würdigt, stattdessen seine Assistenzärzte und das Klemmbrett in ihrer Anwesenheit fragt, was "diese Patientin" eigentlich noch stationär zu suchen hat. Wieder muss meine
Freundin selbst dafür kämpfen, dass eine Darmspiegelung vorgenommen wird. Bei dieser Untersuchung finden die Ärzte zwei Raumforderungen, welche sich aufgrund ihrer Größe nicht direkt entfernen lassen. Es werden Gewebepropen entnommen und es vergehen wieder 2 Tage.
Das Labor gibt Entwarnung, es handele sich um Polypen. Bereits zu Beginn des Aufenthalts wurde prophylaktisch Chortison in hohen Dosen verabreicht und den Aussagen des Krankenhauses nach, ist weiterhin nur eine Behandlung mit Schmerzmitteln und Chortison geplant.
Meine Freundin schlägt eine Behandlung mit Humira vor, da Sie bereits vor 2 Jahren über einen langen Zeitraum mit diesem Medikament über mehrere Jahre beschwerde- und symptomfrei leben konnte. Es wird argumentiert, dass dieses Medikament keine akute Behandlungsmethode darstellt.
Es vergehen wieder Tage ohne Behandlung mit erneuten verbal abwertenden Äußerungen, dahingehend, Sie müsste ja eigentlich garnicht weiter auf der Station sein. Beide Spiegelungen haben ergeben, dass von Rachen bis After, der komplette Verdauungstrakt massiv entzündet ist.
Chortison führt zu diesem Moment zu keiner Besserung, Humira wird nicht in Erwägung gezogen. Einige Tage später wird meine Freundin gegen ihren Willen entlassen und mit einer Packung Schmerzmittel abgeschoben! Ja ich wähle dieses Wort ganz bewusst, denn anders fühlte es sich
schlicht und ergreifend nicht an. Nach ein paar Tagen zuhause werden die Schmerzen unerträglich, aufstehen wird schwer, sitzen kaum möglich, liegen nur zeitweise machbar, gehen nur mit Unterstützung. Der Hausarzt lässt sie wieder ins KH einweisen. Der Oberarzt macht kein
Verständnis erkennbar und widerwillig wird meine Freundin aufgenommen. Es müssen sich Assistenzärzte, Psychologen, Pflegerinnen und Pfleger für Sie einsetzen und nach mittlerweile 2 einhalb Monaten wird endlich Humira verabreicht. Da eine Behandlung mit Chortison zu hohe Risiken
birgt, wird dieses durch MTX in geringen Dosen ausgetauscht. Der stationäre Aufenthalt dauert noch solange an, bis die Folgen der MTX Behandlung absehbar sind und gravierende Nebenwirkungen ausgeschlossen werden können.
Auf die Entlassung folgt der erste Besuch bei ihrem behandelnden Facharzt und es wird die neue Medikation besprochen. Bei dem Wort Humira fallen dem guten Herrn beinahe die Augen aus dem Kopf und nur widerwillig wird ein Rezept ausgestellt. Begründet wird diese Art nicht
somit bestand aus Sicht meiner Freundin auch kein Anlass den Grund für seine Reaktion zu erfragen. Was sich im Nachhinein noch als fatal herausstellen wird.
Krankengeld wird beantragt, soweit problemlos und es wird auch direkt über die Möglichkeiten eine Reha besprochen.
Die Krankenkasse zeigt sich erfreut über das Engagement meiner Freundin, an ihrer Genesung aktiv mitzuwirken und es wird Schritt für Schritt gemeinsam geplant. Eine Klinik wird gefunden, die Reha wird terminiert.
Meine Freundin soll ihre Reha kurz vor Weihnachten antreten und fernab von Familie und Freunden ins neue Jahr starten. Zugegeben, für manch einen Mensch wäre dies akzeptabel und soweit kein Argument, die Maßnahme zu verschieben. Eine sehr persönliche Angelgenheit wie ich finde.
Meine Freundin fragt bei der Klinik an, ob eine Verschiebung in Frage kommt, wird an die Krankenkasse und von dort an die Rentenkasse und wieder an die Krankenkasse verwiesen. Letzendlich wird ihr zugestimmt und die Reha auf den 01.02.19 verschoben.
Jetzt geht die wilde Fahrt erst richtig los. Meine Freundin freut sich auf die baldige Hilfe und ist sehr zufrieden mit der Zustimmung, bereitet sich darauf vor, endlich gesundheitlich Fortschritte zu machen. Für den Aufenthalt in der Reha benötigt Sie ihre Medikamente, da die
Klinik Sie darauf hingewiesen hatte, dass Sie ihre Medikamente selbst mitbringen muss, ruft Sie bei ihrem Facharzt an und vereinbart einen Termin um ein Rezept für Humira zu bekommen. Bei diesem Termin wird ihr mitgeteilt, dass dieses Rezept nicht ausgestellt wird, da das Budget
Der Praxis nicht dafür ausreicht. Da fragte ich mich zum ersten Mal, wie so etwas sein kann?! Also ging die unendliche Suche nach einem simplen Rezept los. Die ReHa Klinik sagt, es wird eine Kostenübernahmebestätigung der Krankenkasse, welche sagt, man würde so etwas
grundsätzlich nicht ausstellen. Der Facharzt verweigert erneut die Ausstellung des Rezepts, ihr Hausarzt darf dieses Medikament nicht verschreiben, da es von einem Facharzt verschrieben werden muss. Es werden alle Fachärzte der Region abtelefoniert und ohne Vorgespräch
ist nichts machbar. Vollkommen verständlich, es findet sich zum Jahresende jedoch keine Praxis, die nicht schon geschlossen hat, oder kurzfristig zur Lösung beitragen kann. Erst am 02.01.19 wäre ein Termin möglich, wobei noch nicht klar ist, ob da auch ein Rezept ausgestellt wird
Da die Reha am 02.01.19 angetreten werden soll, ist dieser Termin an sich schon nicht einhaltbar. Eine Ambulanz in einer Klinik könnte mit Humira behandeln, allerdings nur bei einem stationären Aufenthalt. Es ist schlichtweg aussichtslos an dieses wichtige Rezept zu kommen.
Telefonate mit diversen Abteilungen der Krankenkasse, der Kassenärztlichen Vereinigung, dem Hausarzt, der Reha Klinik und dem Facharzt werden geführt. Meiner Freundin wird gesagt, Sie solle doch nicht diskutieren, was an sich schon eine Unverschämtheit ist.
Letzendlich bleibt nur die Möglichkeit, die Reha erneut zu verschieben, dann könnte am 02.01.19 ein Rezept ausgestellt werden und die Maßnahme starten. Die Krankenkasse verlangt ein Attest, dass die Reha nur mit diesem Medikament sinnhaft wäre. Sehr komische Ansicht, wenn jemand
chronisch erkrankt ist, nach dem Sinn eines Medikaments zu fragen. Nun ja, es wird ein Attest vom Arzt eingereicht, die Krankenkasse sagt, dieses Attest ist nicht ausreichend genau formuliert, man bräuchte ein anderes Attest. Was zum Teufel??
Zusätzlich wird die Eskalation noch auf die Spitze getrieben. Meiner Freundin wird mitgeteilt, dass jetzt ihr Fall an die ärztliche Abteilung der Krankenkasse weitergeleitet wird und sollte diese feststellen, dass dieses Medikament nicht notwendig ist, würde die Zahlung
von Krankengeld ab dem 02.01.19 eingestellt. Punkt! Um genau zu sein wurde exakt gesagt, dass die Zahlung so oder so eingestellt wird, bis die Abteilung entschieden hat. Der Hausarzt stellte am heutigen Tag auch kein weiteres Attest aus, da er verständlicherweise nicht dafür
zuständig ist, die Büroarbeit für andere zu erledigen.

Das musste jetzt einfach mal raus!
In welchen Land leben wir? Ein chronisch kranker Mensch erhält aus Budgetgründen seine Medikamente nicht und die Krankenkassen häufen über 500 Milliarden Überschüsse an! Niemand fühlt sich zuständig und niemand ist verpflichtet zu helfen!
Die chronisch kranke Person wird jetzt ohne Geld in eine ungewisse Zukunft entlassen und sogar noch auf Glaubwürdigkeit überprüft.

Ich kann das alles kaum noch nachvollziehen und bin entsetzt!
Über Retweets wäre ich sehr dankbar!

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