Thread by @CKleinAK

Heute auf @oe1: Österreich muss sein #Arbeitszeit-Recht in einem wichtigen Punkt reparieren, zeigt ein EuGH-Urteil. Es geht um den ArbeitnehmerInnen-Schutz vor überlangen Arbeitswochen über Monate hinweg.
Ein Thread folgt, hier der Mittagsjournal-Beitrag: oe1.orf.at/player/2019072…

@oe1 1. Das #12StundenTag-Gesetz von letztem Jahr hat auch die maximale Wochenarbeitszeit von 50 auf 60 Stunden erhöht. Theoretisch können Arbeitgeber nun jede Woche eine #60StundenWoche anordnen - begrenzt nur noch durch einen EU-Mindeststandard. #Arbeitszeit

@oe1 2. Diese EU-Mindestschutzbestimmung sagt: Über 17 Wochen hinweg darf einE ArbeitnehmerIn im Schnitt nicht mehr als 48 Wochenstunden arbeiten müssen.

Diese Regelung ist wegen des #12StundenTag-Gesetzes der einzige effektive Schutz vor dauerhaften #60StundenWochen.

@oe1 3. Wann beginnt und endet dieser geschützte Zeitraum? In Ö ist die Rechtslage: Das entscheidet der Arbeitgeber. Er kann also zB die 17 Wochen von Jänner bis April, dann von Mai bis August (etc.) festlegen.

Das potenzielle Problem für die Beschäftigten sind die Übergangszeiten.

@oe1 4. Beispiel: Ein Tourismus-Arbeitgeber kann den Wechsel von einem geschützten Zeitraum in den nächsten in die Hochsaison legen.

Rund um den Wechsel kann er dann über Monate hinweg #60StundenWochen anordnen - und in der Nebensaison den Schnitt wieder auf 48 Wochenstunden drücken.

@oe1 5. Monatelange #60StundenWochen sind höchst ungesund, in Österreich aber bislang möglich.

Jetzt sagt der EuGH: Das geht so nicht. Die Grenze von durchschnittlich maximal 48 Wochenstunden muss in jedem Zeitraum von 17 aufeinanderfolgenden Wochen eingehalten werden. #Arbeitszeit

@oe1 6. Anlass für das EuGH-Urteil ist ein französischer Fall, doch der Missstand betrifft auch Österreich.

Der Nationalrat ist gefragt, das #Arbeitszeit-Gesetz so rasch wie möglich zu reparieren - und die Beschäftigten vor überlangen Arbeitswochen über Monate hinweg zu schützen!