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Weil die Diskussion wieder aufbrandet, kurz meine Position zu

**Datenschutz an Schulen im Kontext der Digitalisierung**

Unternehmen sind daran, mit Daten Geld zu verdienen. Dazu gehören auch Bildungsdaten. Besonders interessant sind wohl zwei Bereiche:
(1)
Profile von Personen mit Informationen zu ihrem Bildungshintergrund und Lernverhalten zu ergänzen, um die Profile zu verbessern.

(2)
Learning Analytics, also Lerndaten auswerten, um adaptive Software verkaufen zu können.
Bei (1) und (2) vermischen sich Marketingversprechen, realistische Prognosen und übertriebene Befürchtungen. Das zeigt sich besonders auch sprachlich: Wir können kaum sachlich beschreiben, was passiert.
Nun passieren an Schulen ganz unterschiedliche Dinge: Während sich die meisten Lehrkräfte professionell verhalten, gibt es solche, die nachlässig mit Datenschutz umgehen. Das gab es schon immer: Schulen müssen viele Daten sammeln und schützen.
Gleichzeitig schließen Schulen und Schulträger Verträge mit kommerziellen Anbietern ab, die teilweise auch auf nicht transparente Weise Daten auswerten. Ein Beispiel ist Microsoft, wo nicht klar ist, ob wie Maus- und Tippbewegungen gespeichert und ausgewertet werden.
Eine Forderung nach konsequentem Datenschutz an Schulen kann nun an verschiedenen Orten ansetzen:
(a) bei individuellen Lehrkräften
(b) bei Schulen und allen Praktiken an einer Schule
(c) bei Verträgen mit Anbietern.
Diese Forderung wird sich immer an den Anforderungen der Praxis reiben. Ein Beispiel: Aus Datenschutzperspektive sollten E-Mail-Adressen nicht Personen zuordnenbar sein, also etwa s567098@schule.ch – was aber in der Praxis nicht funktioniert, weil alle diese Adressen vergessen.
Maximaler Datenschutz resultiert in der Praxis also in Verfahren, die nur mit riesigem Aufwand verwendet werden können und deshalb wohl nicht verwendet werden. Das ist ein Problem.
Ein zweites besteht darin, dass auch ein großer Aufwand kaum sinnvolle Ergebnisse bringt: Wir können WhatsApp und Google Docs an Schulen verbieten, werden damit aber nicht verhindern, dass Lehrkräfte und Schüler*innen diese Tools privat nutzen – auch für schulische Arbeiten.
Kritik an (a) bringt wenig, bei (b) lässt sich eine enorme Vorsicht und Verbotskultur erzeugen und bei (c) ist die Lage so kompliziert, dass nur Teams aus IT-Fachleuten und Jurist*innen eine Einschätzung abgeben können.
Deshalb ist meine Position, mit dem Thema entspannt umzugehen, ausformuliert für das #routenplanerbuch: routenplaner-digitale-bildung.de/datenschutzren…
Ich weiß, dass das viele nicht verstehen und gefährlich finden. Was dabei aber oft vergessen geht, sind zwei Punkte:
(I) Schulen sammeln generell enorm viele heikle Daten, die sie brauchen, aber nicht immer optimal schützen (Noten, Schulakten, Krankenakten etc.). Wenn eine Debatte, dann bringt nur eine grundsätzliche etwas: Wie entstehen Daten, wie nutzen wir sie, was ist ein sinnvoller Umgang?
(II) Die Gefahr ist im Kopf. »Wenn Schulen nicht mehr Datenschutz betreiben, passiert X.« 
X kann einen Wert von »nichts« bis »etwas ganz, ganz Schlimmes« annehmen.
Bringt es etwas, ein politisches Problem mit individueller Unsicherheit zu koppeln?
Kurz: Die Lösung sind Gesetze. Datenauswertung muss wirksam reglementiert werden – indem Unternehmen hohe Strafen zahlen müssen, wenn sie ohne expliziten Consent persönliche Daten verarbeiten.
Es bringt nichts, dieses konkrete Problem auf anderen Ebenen zu verhandeln und Laien mit extremen Prognosen ein schlechtes Gewissen zu machen. Das gilt genau so für Klimaschutz und viele andere ethisch-soziale Fragen. #wampfsplaining-Ende
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