Thread by @tuessl

"Um sicher im Straßenverkehr unterwegs sein zu können, muss das Kind […] die anderen Verkehrsteilnehmenden wahrnehmen und auf sie reagieren können" analysiert die Verkehrswacht.

Dabei müssen vor allem Erwachsene Kinder wahrnehmen und auf ihre ganz nornalen Fehler reagieren. 1/

https://twitter.com/zeitonline/status/1218463559140679680

Die Infrastruktur darf man nicht außer Acht lassen. Die größte Gefahr für Kinder im Straßenverkehr geht von Autos aus. Die Infrastruktur ist vor allem auf die Leichtigkeit des Autoverkehrs ausgelegt. Schnell und ungestört, nicht sicher für Kinder, sollen Autos fahren können. 2/

Kinder in ihrer Mobilität und Freiheit einzuschränken darf nur eine kurzfristige Notlösung sein. Eine Notlösung, die Autoverkehrsverbände schon viel zu lange fördern. Der Autoverkehr müsste sich viel mehr den Bedürfnissen aller Menschen, also auch Kindern, anpassen. 3/

Schulen sollten nicht einfach einschätzen wie gefährlicher der unkontrollierte Autoverkehr auf ihren Schulwegen ist und Konsequenzen von den Kinder fragen. Sie sollten Eltern, Stadtverwaltungen, Verkehrspolitik auffordern konsequent für sichere Straßen zu sorgen. 4/

"Das sei nicht mit den Stresssituationen zu vergleichen, in die ein Kind gerät, wenn es im Berufsverkehr zur Schule fährt." analysiert die Verkehrswacht weiter.

Dieser Stress ist eine verkehrspolitische Entscheidung, die Rücksicht auf den Autoverkehr, aber nicht auf Kinder nimmt

Dass Kinder ihre Fähigkeiten auf dem Rad entfalten liegt auch daran, dass Kinder kaum einen normalen Raum finden, indem sie im Alltag fahrradfahren können, ohne stets der Gefahr des Autoverkehrs ausgesetzt sind. Warum sind Kitas nicht wenigstens manchmal #autofrei erreichbar? 6/

Ich kenne genug Kinder die mit 5...6 Jahren ihr Fahrrad sehr gut beherrschen. Klar ist ihre Aufmerksamkeit dann noch nicht voll ausgebildet. Mit sicherer Infrastruktur wäre das aber ungefährlich, weil genug Platz da wäre, der Unaufmerksamkeiten der Kinder verzeiht und kompensiert

Was man allgemein unter Fehlertoleranz versteht beginnt beim Autoverkehr:
denn auch Erwachsene sind bei Tempo 50 nicht fähig auf Kinder zu reagieren. Sie übersehen sie und wen sie sie sehen, können sie nicht rechtzeitig bremsen.
Hinzu kommen die vorsätzlichen Gefahren, ... 8/

die sie erzeugen, wenn sie Sichtachsen an Kreuzungen zuparken oder als #Falschparker Kinder runter von den Rad- und Fußwegen und rein in den Autoverkehr zwingen. Oder auch einfach, wen sie aus 2,5m Fußweg 1m machen und kein Platz zum Wackeln mit dem Rad bleibt. 9/

Das Fahrtraining in Grundschulen? Das findet in BaWü auf Verkehrsübungsplätzen statt, die aussehen wie Miniatur-Autostädte. Kinder radeln dort wie Autos, ohne dass sie lernen mit rücksichtslosen Autofahrern, Falschsparkern und Fußgängern auf viel zu engen Fußwegen umzugehen 10/

"Im Anschluss gibt es kaum noch Angebote, bei denen man sicheres Radfahren lernt." schließt @VMaterla.

Ich finde dieses Angebot muss der Alltag der Kinder werden. Einfach. Sicher. 11/

Bis immer mehr #Radentscheide bundesweit das Ziel erreicht haben, haben Kinder in immer mehr Städten bei #KidicalMass und -wenn sie schon sicher radeln können, auch auf den #CriticalMass, das Angebot sicher zu radeln. 12/

In Stuttgart sind die jüngsten unter den 2000 der @CriticalMass_S 5 Jahre alt. Auf der #KidicalMass von @zweirat0711 @radentscheid_S und @adfc_stuttgart fangen sie mit Laufrädern an und werden irgendwann vor der 4. Klasse alt genug für die CM. Für mehr folgt @KidicalmassK! 13/

14/14

Ich freue mich jetzt schon auf das Quieken und Lachen und das Umfallen und Wiederaufstehen, wenn die KM in Stuttgart wieder rollt. 💖

Denn mal ehrlich, das Umfallen in einer sicheren Infrastruktur ist relativ sicher.