Das #ZPS steht in der Kritik. 0x 8000 fragt: "Warum illustriert das ZPS seine Website zur "Aktion" mit einem Foto, das Leichenhyänen bei schwarzer Archäologie zeigt, d.h. Goldwäscher bei der Suche nach Goldzähnen von
Shoah-Opfern (siehe threadreaderapp.com/thread/1217163…)?"[1]
Zunächst, künstlerische "Aktionen" stehen in der Tradition deutscher und österreichischer Performance. Wiener Aktionisten, Fluxus in Wiesbaden den Beuys dann "toppte"
Zunächst, künstlerische "Aktionen" stehen in der Tradition deutscher und österreichischer Performance. Wiener Aktionisten, Fluxus in Wiesbaden den Beuys dann "toppte"
haben gemeinsam die "Überwindung der Trennung von Kunst und Leben" oder neuerdings in der Sozialkunst (bspw. Ruangrupa aber auch teilweise Foresnic Architecture) die Erweiterung der Kunst in die Gesellschaft. Diese Tendenz ist nur verstehbar mit der Geschichte der bürgerlichen
Gesellschaft und ihrer "Institutionen" bzw. Instanzen. Seit mindestens der Renaissance, der frühbürgerlichen Zeit also, die mit der Diversifizierung aller Lebensbereiche beginnt, in welcher die Arbeitsteilung industriell in Ästhetisches an
jener Stelle und Praktisches an dieser Stelle unterscheidet, seit der Herausbildung neuer sozialer Herrschaften wird ästhetische Produktion höchsten Anspruchs zu Kunst. Das ZPS vollzieht nun einen Impetus nach, der mit der Moderne dieser Kunst eine Gestaltung
des Gesellschaftlichen unterstellt. Dies kann im entwickelten Kapitalismus mit entsprechender Ausstattung irgendwann im Eigenauftrag geschehen. Das Soziale soll gestaltet werden (vgl. Beuys' völkisch-totalitäre "soziale Plastik") und dafür werden Fundstücke, Readymades
(Asche, Aussagen) zu Artefakten dieser Gestaltung. Diese kann "in den" Strati und den habituellen situativen Gruppierungen der Gesellschaft nur unvermittelt bleiben. Die Form der Gestaltung versucht darum Verbindlichkeit
herzustellen, aus der Position, eben nicht synonym mit Gesellschaft zu sein, und das Soziale entweder zu simulieren (Bauhaus), zu okkupieren bzw. zu appropriieren (Ruangrupa) und so ästhetisch zu ersetzen.
Hierbei ist das ästhetische Ergebnis für eine Kontemplation oder Reflektion nicht mehr relevant, es geht um Gesellschaft ALS Ästhetik. Dieser Trend war auch im Sport zu beobachten (Skispringer springen schön, Fussballer haben Körpersprache).
Weil das Symbolische (ein Bild zeigt dies und das, dieser Film löst das und das aus) in der ubiquitären Performanz der Kunst einer Permanenz aufgehoben ist (Beispiel: die Gruppe And And And). Kunst schickt sich an, das Soziale politisch zu performen. Das ZPS und alle
institutionell relevanten Vereine oder Firmen, Ruangrupa oder auch Gerhard Richter, können diese konzeptuelle Vorstellung selbstredend nur wieder symbolisch umsetzen, in geschützten und alimentierten Räumen. Sie wirken aber in alle "Systeme" von Gesellschaft hinein oder mit
diesen vernetzt. In die Kriminologie, Medizin, Historiographie, Politik - mit Unternehmen, Museen, Ämtern. Damit hat die so erweiterte Kunst ihren Avantgardeanspruch reformuliert. Sie will, wenn man das so abstrakt fassen kann, das Soziale und das Politische selbst werden.
[1] 0x 8000 beim Nachweis von Fälschungen des Zentrum für Politische Schönheit: 0x8000.de/2020/01/19/zps….
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