Thread by @folcmar

Welche Hochrechnung hat Bundesgesundheitsminister @jensspahn für #COVID2019 ?
Hier ist meine. Prof. @AlexanderKekule erwartet eine Verzögerung von bis zu 9 Tagen von Infektion bis Diagnosestellung. Die zu erwartenden Fälle sind demnach um ca. 10:1 höher als die bestätigten.

Hier sind die zu erwartenden täglichen Fallzuwächse.

Nimmt man an, dass 5% der Infizierten 7 Tage nach Infektion einer Krankenhauseinweisung bedürfen, ergibt sich folgendes Bild für die Zahl der täglichen Krankenhauseinweisungen in Deutschland. Man achte jetzt schon darauf: die Zahl aller Krankenhausbetten liegt bei knapp 500.000.

Bei einer geschätzten durchschnittlichen Krankenhausverweildauer von 3 Wochen hätten wir folgenden Bettenbedarf nur für COVID-19-Fälle, also ohne Herzinfarkte, Unfälle und Entbindungen. Man beachte: Deutschland hat knapp 500.000 Krankenhausbetten.

Da wir ja nicht alle Fälle COVID-19-Fälle mit Lungenentzündung (20%), sondern nur die schweren Fälle (5%) stationär aufgenommen haben, rechne ich vorsichtig mit einer Sterberate der hospitalisierten Patienten von 10%.

Das ergäbe dann zum Ende der Epidemie eine Todesfallrate von 0,5% der tatsächlich bis zur Herdenimmunität Infizierten (nicht der laborgetesteten Fälle). Die laborbestätigten Fälle werden ab Ende März keine Aussagekraft mehr haben, da ab dann die Laborkapazitäten nicht ausreichen.

Ich nehme an, dass weder Minister Spahn noch Prof. Wiehler vom @rki_de eine Hochrechnung gemacht haben. Sonst würden ihnen mehr Schweißperlen auf der Stirn stehen. So wie den Beschäftigten in den Kliniken der Lombardei, die uns drei Wochen voraus sind.

China ist es nur aufgrund massiver Maßnahmen gelungen, die Epidemie im Wesentlichen auf die Provinz Hubei zu begrenzen. Dabei glaube ich die offizielle Zahl von 3000 Todesfällen in Hubei nicht. Ich gehe eher davon aus, dass es 10 bis 40mal so viele waren. Schluss mit Verleugnung!