Reloop/Remix: #Viruskrisentheorie? Gibt es das? Wir wurden für die Angabe der Quelle #Wodarg kritisiert mit dem leisen Unterton der Zensur. Dazu - ohne genaue Quellenangaben: Wodargs Kritik der korrupten WHO, totum pro parte?, am Beispiel der so genannten
Schweinegrippe erscheint schlüssig. Er liegt beim #SARSCoV2 mit seiner Einschätzung einer nicht vorliegenden Pandemie jedoch offenbar falsch. Die Kriterien für eine Pandemie, Pathogenität, Mortalität (Lethalität), Exponentialität als Raten und im Vergleich zu bisher bekannten
Pandemien, sind von neuer Qualität. Wodargs Ansatz und die der leider argumentativ meist schwach aufgebauten Faktenchecks gegen ihn (wenige begreifen die Frage der Qualitätsfrage bezüglich der Viren), müssen grundsätzlich auch politisch und nicht allein virologisch betrachtet
werden. Gesundheit ist 1. als produktive Praxis und Wertrealisation-"Sphäre" in die Warenverhältnisse eingebunden und dann erst 2. eine Art Politik unter (wir betonen hier die Subsumtion) dem Primat des Ökonomischen. Die Kritiken aus China (siehe z.B. Wildcat: "Kaufte China dem
Westen Zeit?", "Mikrobiologischer Klassenkampf in China") machen das deutlich. Zuerst kommt der Schutz des Sozialen als Arbeitskräfte-Reservoir, dann erst kann von etwas gesprochen werden, das davon "an sich" unabhängig sein soll, aber im Kalitalismus nicht ist.
Wenn wir sagen, betrachtet die Viruskrise "nicht allein virologisch", ist das nicht ganz richtig. Die Virologie ist und war eine "biopolitische" Wissenschaft mit dem Nimbus der objektiven Naturwissenschaft. Sie ist direkt verbunden mit Biologie, Chemie und Pharmakologie. Und
sie agiert technokratisch pragmatistisch nach jeweiliger Ausrichtung der jeweiligen nationalen, "rationalistischen" Kapitalstaatsagenda. Sie gehört momentan noch vorwissenschaftlich zu den Herrschaftstechniken in der Klassengesellschaft.
Wodargs Kritik nun am "Pharmakapital" und seiner Bürokratie (der WHO) kann noch keine der kapitalistischen Produktionsweise sein. Er benennt nur eine Causa, die er pauschalisiert. Das verwirrt und gilt als Verschwörungstheorie. Dem ist so zuzustimmen, denn Wodarg ,
bleibt in der Verallgemeinerung _Viruspolitik gleich Viruspolitik_ stecken. Es sollte klar sein, dass jede "Viruspolitik" ausschließlich - und da täuscht Prof. #Drosten mit seiner Behauptung quasi-profitloser Tests - immer nur, und mit Blick auf
die BRD als ehemalige "Apotheke der Welt", als Standort der Pharmaforschung, es sollte Punkt jeder Diskussion der so genannten Krisenbewältigung oder des so genannten Krisenmanagements sein, dass diese politische Virologie nur mit kapitalproduktiven Firmen
bestritten werden kann. Nur sie "besitzen" die Mittel. Es gab - gegen Wodargs mehr oder weniger unausgesprochene Vorstellung einer allgemeinen Gesundheit, die die meisten illusonär für existent halten aber als Wunsch im Kopf haben - nie eine
demokratische Gesundheitsbehörde der Welt (WHO), es gab seit der zweiten Modernisierung der Staatenrelationen nach dem zweiten Weltkrieg immer nur die Vermittlung von Kapital und Durchschnittskrankheitsschutz
zugunsten von Kapitalien, immer in Zusammenhang mit Ernährungsdefiziten in Relation zu den chaotischen und anarchischen (planlos unbeherrschten, unsteuerbaren) Katastrophen der Konkurrenzen der Staaten. Der Sozialstaat war und ist eine Lüge, weil mit ihm behauptet wird, er sei
systematisiert im Interesse der Individuen (Dividuen, wie wir aus der Rechtssetzung gegebener und genommener Rechte wissen), er sei für die Subjekte (Unterworfenen) da.
Das ist er nicht. Der soziale Staat ist zur Aufrechterhaltung der Konkurrenzfähigkeit da, Gesundheit ist (in) ihm bloßer "Faktor" dieser Konkurrenzfähigkeit. Der Staat ist als Nation Umriss und Form, wirklicher Behälter dieser Konkurrenzfähigkeit. Er kann je nach Bedarf fördern
oder unterbinden, wie die in/dividuellen Körper der Arbeitskraft (hier liegt beispielswiese Giorgio Agamben mit dem irreduziblen "nackten Leben" eines jeden Menschen apokalyptisch-christlich scheinbar daneben, weil er die Kategorie der Ware Arbeitskraft aus dem Diskurs des
Rechts herausnimmt) als solche gefördert (BRD schützt seine Bürger) oder abgestoßen (BRD lässt Flüchtlinge und kalkuliert Gefährdete verrecken) werden. Nur das Verwertungspotenzial der arbeitsfähigen und gesunden (nebenbei: der gesunden also Sound erzeugenden) Subjekte
zählt - jetzt, in zwei Wochen, in einem Monat, nach dem Sommer. Nur hier ist Musik drin. Darum ist die Humanität des Kalitalismus eine Projektion, ein frommer Wunsch. Die Geschwächten und Alten sind aber "human" zu behandeln, weil "in" ihnen noch der Sound steckt, d.h an ihrer
ID noch der Restlohn als Rente, als Revenue abgesaugt werden kann.
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