In Köln demonstrieren heute zehntausende Menschen gegen Putins Krieg und für die Unabhängigkeit der Ukraine. Viele Demonstrierende sind wegen des Karnevals verkleidet.
Der Empörung über die Verkleidungen liegt ein Missverständnis über den Karneval zu Grunde:
Der rheinische Karneval ist nicht einfach Spaß & Saufen. Er ist ein Identitätsmerkmal der Region. 2/x
Und zwar eines, das sich in vielen Teilen seines Brauchtums als Selbstbehauptung gegen die Besetzung des Rheinlandes durch die Großmächte im 19. Jahrhundert wendet. 3/x
Sowohl gegen Frankfreich (Napoleon) als auch gegen Preußen. Man nimmt mit den Uniformen und dem Umzug die Militärgroßmächte aufs Korn.
Deshalb kommt hier Kritik aus Berlin (ehemalige Hauptstadt der Besatzungsmacht) an den Verkleidungen besonders schlecht an. 4/x
Das karnevalistische Brauchtum passt ganz wunderbar zur Solidarität mit der Ukraine. Es ist die Solidarität der militärisch schwächeren, die mit Symbolen gegen die Übermacht antreten, die sich nicht unterkriegen lassen, die Widerstand leisten. 5/x
Bis heute lebt dieser Geist im Karneval fort. Für sehr viele Menschen ist Karneval hier im Rheinland wesentlicher Bestandteil ihrer Identität. Und deshalb ist es großartig, wenn sie ihre Identität als Karnevalist mit dem Widerstand gegen den Angreifer und Besatzer verbinden. 6/x
Das alles hat euch hiermit ein Schwabe aus Baden-Wüttemberg erklärt, der seit 10 Jahren in Köln lebt, davor gar nichts mit Karneval anfangen konnte und viel dazugelernt hat.
Liebe Grüße, Kölle Alaaf und Solidarität mit der Ukraine. 7/ENDE
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Nadine Frei und Oliver Nachtwey weisen nach, dass Querdenken ein Ergebnis des Hyper-Individualismus ist. Zitat:
"Die Befragten verfügen über ein libertäres Freiheitsverständnis, in dem Individualität, Eigenverantwortung und Selbstbestimmung nahezu absolut gesetzt werden."
Weiter heißt es "Nur Regeln, die sie selbst setzen, erachten sie als legitim".
Das sind die Nebeneffekte unserer gesamtgesellschaftlichen Überhöhung von Individualität und Eigenverantwortung. Es geht darüber die Solidarität zu Grunde.
Die #SPD hat im Bundestagswahlkampf nie den Gedanken aufgegeben, am Ende den #Kanzler stellen zu können. Dafür ist man oft verlacht worden, aber an zwei Messpunkten möchte ich nochmal aufzeigen, dass es schlicht rational und faktenbasiert war, den Sieg für möglich zu halten.
Im Dezember 2020 hatten wir eine öffentliche Stimmung/Berichterstattung, die fest von einem Duell CDU vs. Grün ausging.
Das war schlicht Meinung/Annahme. Gedeckt durch Umfragen war das nicht.
Die SPD hatte Ende 2020 jede Chance Herausforderin zu werden.
Im Mai 2021 hatten wir eine Datenlage, die Scholz jeweils auf Augenhöhe mit der politischen Konkurrenz sah. Gegen Ende eines Wahlkampfes wird die Personenfrage entscheidender - sprich, es war logisch davon auszugehen, dass die SPD aufsteigen wird.
Immer wenn es kompliziert wird bei Koalitionsverhandlungen rufen Leute im Netz dazu auf, es einfach zu machen: Minderheitsregierung!
Durchaus verwunderlich, denn warum sollten es die Parteien absichtlich kompliziert machen, wenn es doch angeblich so einfach geht? 2/10
Es ist eben nicht so einfach wie oft mal schnell kommentiert: Denn wie das Wort Minderheitsregierung schon sagt, hat eine solche Regierung keine Mehrheit. Noch nicht einmal, um ins Amt zu kommen. 3/10
Alexander #Dobrindt - Spitzenkandidat der #CSU zur Bundestagswahl - macht Falschaussagen über Ärzte ohne Grenzen und schafft damit Risiken für die Sicherheit von Ärztinnen und Ärzten in Afghanistan.
Ein Thread 1/8
Dobrindts Falschaussagen machen Hilfswerk Probleme: Im TV behauptete er, die Bundesregierung würde das Hilfswerk Ärzte ohne Grenzen (@msf_de) mit Millionenbeträgen in Afghanistan unterstützen.
Das ist erstens eine Lüge und zweitens hoch gefährlich für die Helfer:innen. 2/8
Mit den Taliban ist nicht zu scherzen und die Bundesrepublik war eben noch ein direkter Kriegsgegner.
Die Falschaussage, dass Ärzte ohne Grenzen mit Geld und im Auftrag der Bundesregierung in Afghanistan arbeite, schadet der Arbeit des Hilfswerkes. 3/8
In der SPD dachte man auch immer, dass ein TV-Duell das Ding vielleicht noch drehen könnte, wenn man es nur gewinnt.
Dann hat man es gewonnen und am Ende blieb Merkel trotzdem Kanzlerin. (#Laschet hat nicht mal gewonnen)
Warum? - Weil Meinung sich über längere Zeiträume bildet.👇
In der #CDU gibt man sich jetzt der gleichen Illusion hin - man denkt, das Triell würde alles verändern.
Dabei hat man noch nicht einmal die allermindeste Voraussetzung erfüllt: Nämlich, dass Laschet das Triell dafür wenigstens hätte gewinnen müssen. Er liegt aber hinten.
In der Politik(beratung) gibt es einen Fehlschluss. Dieser lautet: XY Prozent sind noch unentschieden, die können wir jetzt noch mal eben schnell überzeugen.
Nein, mal eben und schnell geht da auch nichts. Unentschieden heißt nicht, teilnahmslos über die Wegstrecke.