Das wöchentliche Update zu den #Gas-Lieferungen aus #Russland: Über einen #Importstopp wird viel diskutiert, die Lieferungen über #NordStream1 bleiben jedoch stabil. Und über die #Jamal-Pipeline wurden die Lieferungen zuletzt sogar erhöht. Gas fließt, der Rubel rollt. (1/10)
Zunächst ein Blick auf #NordStream1. Hier sind die Lieferungen dauerhaft stabil. Das #Gas wird direkt aus #Russland nach #Deutschland geliefert. Energiewirtschaftliche Normalität, als würde es keinen Krieg geben. (2/x)
Das geht so nicht weiter: Die Lieferungen über #NordStream1 müssen sofort von der #Bundesregierung gestoppt werden. Dies würde #Russland zwingen, für die Erfüllung bestehender Verträge die #Jamal-Pipeline und das ukrainische Netz von @GasTSOua zu nutzen. (3/x)
Vorteil: Die Infrastruktur in der #Ukraine wird geschützt, #Putins Zerstörungskrieg wird zumindest schwieriger. Und der #Ukraine bleiben Durchleitungsgebühren erhalten. (4/x)
Schauen wir weiter auf die #Jamal-Pipeline: Nach monatelanger Unterbrechung wurden die #Gas-Lieferungen mitten im Krieg wieder aufgenommen. Damit kommt sogar wieder mehr #Gas aus #Russland! Unten der Übergabepunkt #Mallnow an der #Jamal-Pipeline. (5/x)
Hinter der Wiederaufnahme der Lieferungen über #Jamal stecken vermutlich Take-or-Pay-Verträge: Die Abnehmer sind verpflichtet zu zahlen - ob das Gas bezogen wird oder nicht. Das bittere Fazit: Egal ob geliefert wird, das Geld fließt auf jeden Fall in #Putins Kasse. (6/x)
Viel wichtiger als ein #Importstopp ist deshalb, dass die Zahlungen ab sofort auf ein Sperrkonto gehen. Darauf darf #Russland erst nach Abzug aus der #Ukraine zugreifen. Ein Teil könnte auch für den Wiederaufbau in der #Ukraine verwendet werden. (7/x)
Das hat das Risiko, dass #Putin seinerseits den Gashahn abdreht. Das darf uns nicht abschrecken! Die zweifellos gravierenden Folgen müssen wir zeitweise in Kauf nehmen. Dass #Russland dauerhaft ohne die Einnahmen aus Energieexporten auskommt, halte ich für ausgeschlossen. (8/x)
Zusätzlich dürfen die langfristigen Lieferverträge mit #Russland bzw. #Gazprom nicht verlängert werden. Laut @IEA haben alleine die in 2022 auslaufenden Verträge einen Umfang von 15 Mrd. kbm/Jahr. Das wäre ein guter Einstieg in den #Gasausstieg. (9/x)
So würde enormer Druck auf #Putin entstehen. Entscheidend ist, dass wir russisches #Gas nicht 1:1 durch fossiles #Gas aus anderen Ländern oder gar #Fracking-Gas ersetzen. Wir müssen JETZT den #Gasausstieg angehen: #Energiesicherheit und #Klimaschutz gehen Hand in Hand. (10/10)
Braucht 🇩🇪 eigene #LNG-Terminals, wie das @BMWK vorgibt? Ich meine nein! Schauen wir auf die Auslastung der benachbarten #LNG-Terminals. Zunächst das Terminal in #Zeebrügge. In Januar und Februar war die Anlage trotz #Gaskrise nur zu 50% ausgelastet. Trend zuletzt fallend. (1/5)
Das #LNG-Terminal in #Rotterdam war dagegen mit durchschnittlich 80% deutlich besser ausgelastet. Hier ist die Ausspeisekapazität der Engpass. Trend auch bei dieser Anlage leicht fallend. Gemessen an der Speicherkapazität war die Anlage weniger als 50% ausgelastet. (2/x)
Es gibt es also ein erhebliches Potenzial, das noch genutzt werden kann. Und vermutlich lassen sich die Engpässe bei der Ausspeisung in #Rotterdam einfacher beheben, als gleich ein ganz neues #LNG-Terminal in Deutschland zu bauen? (3/x)
Das wöchentliche Update mit einer großen Überraschung: Seit ein paar Tagen gibt es wieder #Gas-Lieferungen über die #Jamal-Pipeline aus Richtung #Russland. Das wird am Übergabepunkt #Mallnow sichtbar, Flussrichtung Deutschland. (1/6)
Dass die Lieferungen aus #Russland kommen, legen die Daten vom Übergabepunkt #Kondratki an der #Jamal-Pipeline zwischen #Belarus und #Polen nahe. Auch dort gibt es seit einigen Tagen eine deutliche Erhöhung des Gasfluss aus Richtung #Russland. (2/x)
Ich bin baff erstaunt: Sollte #Russland tatsächlich mitten im #Ukraine-Krieg die #Gas-Lieferungen über #Jamal wieder aufnehmen? Gibt es noch eine andere Erklärung für die Zunahme der Liefermengen über diese Pipeline? Gerne hier Hinweise in den Kommentaren posten! (3/x)
Wer in #Deutschland von einem #LNG-Terminal träumt, muss sich klar sein, dass dann #Fracking-Gas aus den USA importiert würde. Ein paar Fakten dazu: Schon heute sind die USA die wichtigste Quelle für den Import von #LNG nach #Europa. Tendenz stark steigend. (1/4)
Auch in den absoluten Zahlen schlägt sich die Import-Steigerung nieder. In 2021 wurden bereits mehr als 22 Mrd. m3 #LNG aus den USA importiert. Eine Steigerung von fast 20% gegenüber Vorjahr. (2/x)
Auch die Zahl der #LNG-Tanker, die aus den USA kommen, wächst beeindruckend: In 2020 waren es noch 201 Schiffe, in 2021 bereits 246. (3/x)
Das wöchentliche Update: Über die #Jamal-Pipeline wird weiterhin kein #Erdgas von #Russland nach #Deutschland geliefert. Das ist nach wie vor ein Rekord, seit mehr als sieben Wochen gibt es keine Lieferung über diese Verbindung. Grafik unten der Übergabepunkt #Mallnow. (1/4)
Am Übergabepunkt #Kondratki zwischen #Belarus und #Polen erfreulicher Weise ein etwas verändertes Bild: Hier gibt es über die #Jamal-Pipeline wieder eine Lieferung von #Erdgas, wenn auch in einem sehr begrenzten Umfang. (2/4)
Zur Vollständigkeit auch der Füllstand des #Gazprom-Speichers in #Rehden, der alleine knapp ein Fünftel der gesamten deutschen Speicherkapazität umfasst. Der Speicher ist komplett leer. (3/4)
Diese Begründung für #NordStream2 ist was für einen Märchenonkel, nicht für einen #Bundeskanzler. Laut @derspiegel hält es @OlafScholz im Zuge der #Energiewende für „riskant“ auf die fossile Mega-Pipeline zu verzichten. Gleichen wir das doch kurz mit den Fakten ab. (1/5)
Schon heute und ohne #NordStream2 bestehen große Überkapazitäten für den Import von #Erdgas, wie diese Grafik des @DIW_Berlin zeigt. Selbst stark steigende #Erdgas-Bedarfe könnten damit abgedeckt werden! (2/x)
Fakt ist aber: Nach allen Prognosen wird der #Erdgas-Verbrauch dramatisch sinken. Selbst in gasfreundlichen Szenarien wie der Leitstudie der @dena_news ist das ganz eindeutig. Für den #Kohleausstieg brauchen wir mehr #Erneuerbare und weniger #Erdgas! (3/x)
Während die #Ampel noch verhandelt, versucht das alte @BMWi_Bund bei #NordStream2 schnell noch Fakten zu schaffen und das größte fossile Projekt Europas durchzuwinken. Bedenken der europäischen Nachbarn schlägt das @BMWi_Bund in den Wind. Ein Thread, wie das geht. (1/10)
Bevor die Pipeline in Betrieb geht, muss @NordStream2 als unabhängiger Netzbetreiber von der @bnetza zertifiziert werden. Dafür muss das @BMWi_Bund laut #EnWG eine Bewertung der Folgen auf die Energiesicherheit Deutschlands und der EU abgeben sowie Drittstaaten einbeziehen. (2/x)
Das @BMWi_Bund hätte dafür 3 Monate Zeit, nach Eingang der Unterlagen am 8.09. also bis zum 8.12. Tatsächlich hat das Ministerium seine Bewertung aber schon am 26.10. veröffentlicht. Rekordtempo! 🚀 (3/x) bmwi.de/Redaktion/DE/P…