, 11 tweets, 4 min read
Hier nennt Döpfner den Namen des Rechtsterroristen und verschafft ihm den erhofften „Fame“. Den antisemitischen und rassistischen Teil der Motivation des Täters lässt er hingegen weg.
Zu einzelnen Punkten: Die meisten Anklagen nach bezogen sich auf andere Delikte, da viele Täter und Übergriffe schlicht nicht identifiziert werden konnten. Ein polizeiliches Versagen an Silvester, kein Versagen der Justiz, wie Döpfner es suggeriert.
#Döpfner behauptet, Kriminalität von Ausländern werde totgeschwiegen. Falsch. Migranten sind in der Berichterstattung überrepräsentiert: tagesschau.de/faktenfinder/k…
Einen rechtsextremen Anschlag mit dem Fall #Jatta in Verbindung zu bringen, um die Theorie des „Staatsversagens“ zu unterfüttern, statt über Rechtsextremismus sprechen zu müssen, ist a) hartes Derailing und b) ziemlich bitter....
...passt aber in Döpfners Weltbild, wonach es Rassismus eben einfach gibt. Wichtig sei, damit „umzugehen“. Schuld am Erstarken sei die Flüchtlingspolitik, die linke politische und mediale Elite, ein zu schwacher Staat - und nicht etwa andauernde Hetze.
Döpfners Rezept gegen den Aufstieg von autoritären Nationalisten, seine Antwort auf völkisch-rechtsextremen Terror ist keine klare und eindeutige Ächtung von Rassismus und Rechtsextremismus, kein Aufruf, dass sich Demokraten gemeinsam gegen den Hass stellen mussten...
sondern er attackiert als Chef des mächtigen Springer-Verlags eine vermeintlich linke Elite (links fängt ungefähr bei Merkel an), und ruft nach einem starken Staat, nach mehr Berichterstattung über Ausländerkriminalität und raunt von einem Staatsversagen.
Dazu fordert er eine „geistige Führung“, um alte Feindbilder zu überwinden und den Kompass zu Kalibrieren.
Döpfners Abhandlung dokumentiert die Orientierungslosigkeit eines Milieus um Maaßen, Wendt, diverse Publizisten und Medien, die das Hauptproblem nicht in dem Aufstieg von nationalistischen Kräften sehen wollen, sondern sich an das Narrativ einer linken Elite klammern.
Warum es auch schon früher Rechtsterrorismus gab, warum dieser auch in Neuseeland und den USA wütet, das kann diese Theorie nicht erklären, denn es ist pure Ideologie.
Es sind genau die alten Feindbilder, die Döpfner angeblich überwinden möchte. Wer gehofft hatte, nach dem Anschlag von Halle würde sich endlich etwas ändern im Umgang mit der Gefahr von rechts: Döpfner will publizistisch die Richtung vorgeben. Erika Steinbach gefällt das.
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