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In #Griechenland wurde, als in Deutschland der Griechenlandhype mit der documenta in #Kassel auf einem Höhepunkt schien, das Ausmaß der Hegemoninalpolitik der BRD deutlich. Kulturelle Almosen folgten. Selbstverständlich hat die ästhetische Linke auch vor zwei-drei Jahren nichts
bewirkt. Kassel ist aber im Besitz eines Hauses in #Athen (documenta14.de/de/imagebank/1…), während im Stadteil #Exarchia in Athen Leestand nicht geduldet wird (). Maria Eichhorns "unbesessenes Haus", für alle offen und ein Kunstwerk, das Besitz in
Frage stellen soll, ist Eigentum der documenta gGmbH. Die Naivität, mit der die Sozialkunst die #documenta auf den neusten Stand brachte, zeigt, wie wenig die politische Linke im Kulturk(r)ampf auszurichten hat. #MariaEichhorn präsentierte 2017 ihre Kunst mit dem Anspruch,
auch im Kontext örtlicher Außeinandersetzungen besetzter Häuser oder zukünftiger Sozialer Zentren, einen "kreativen Operaismus" an der Universität Kassel zu bereden. Ein Gebäude der Uni war besetzt, wurde geräumt. Alles kann die Kunst aber besser. Auf die Frage
, wer das Gebäude mit "dem Status des Nichteigentums" Stavropoulou 15, 11252 Athen nutzen dürfe, wendete Eichhorn damals ein, dass sie dies entscheide, das Haus aber prinzipiell offen sei. Seit dem Tag im Hörsaal 4 hat man von diesem Open House nicht mehr gehört.
Das soziale Zentrum, kreativ operaistisch, weil sich weitesgehend an den Turiner Vorbildern aber ohne Arbeitskampf orientierend, in Kassel kam nicht. Die Unileitung beharrte auf ihrem gentrify. Diskutierendes aber
auch pädagogistisches Kino, öffentliches Reden und Selbstorganisationsversuche wurden abgestellt. Das hat auch damit zu tun, dass die damalige Linie der SPDangeführten Stadt halbverlorene Kreativzentren wie das legendäre "Haus" unbürokratisch stützte.
Kultur hat, das kann frau lernen, auch unterhaltende Funktion, Widerständen gegen Repression und Ausbeutung die Spitze zu nehmen. Zumal wenn ihre avancierteste Branche das Feld des Sozialen übernimmt und apolitisierend wirkt ().
Hier liegt auch der "tiefere Sinn" der Kunst, des Kreativen und des Kulturellen, welche in allen Bereichen wirken, aber vom Arbeitsleben entkoppelt sind und aber nun per Sponsoring das zivile Leben produzieren sollen. Die Intiative Karlsplatz Kassel
zeigt darum reaktionäre Leserbriefe, gegen das auf einem Parkplatz geplante Documentainstitut (s. Abb. m.facebook.com/InitiativeKarl…). Die documenta, verstrickt in die Produktion der Politik (vgl. ),
ist also besser noch als die alten Kleinbürgeflichen, weil sie sich zumindest kosmopolitisch aufstellt. Von Exarchia in die Stavropoulou 15 in Athen sind es nur 5 Minuten.
Nachtrag: Der Link zur Veranstaltung über die Verschärfung des Hessischen Polizeigesetzes, siehe oben, ist auch einer zu Veranstaltungen der GEW "Gegen die zunehmende Repression in Deutschland und Europa!"
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