2/ Auf globaler Ebene gibt es einen fast linearen Zusammenhang zwischen kumulativen CO2-Emissionen und Temperatur. Das CO2-#Restbudget gibt an, wieviel CO2 noch netto in die Atmosphäre abgegeben werden darf, um die globale Erwärmung auf ein bestimmtes Niveau zu begrenzen.
3/ Allerdings ist das #CO2Budget mit klimawissenschaftlich begründeten Unsicherheiten behaftet (zb Klimasensitivität, Beitrag non-CO2, neue Erkenntnisse). In den #IPCC Berichten wurden immer wieder Korrekturen vorgenommen. An der Dringlichkeit des Klimaproblems ändert das nichts
4/ Die Ableitung eines nationalen Restbudgets (#Budgetieren) daraus ist keineswegs eindeutig. Denn abgesehen von den obigen Unsicherheiten ist die Zuweisung einer exakt bezifferten nationalen Verantwortung vom gewählten Gerechtigkeitsprinzip abhängig, pro-Kopf ist nur EIN Ansatz
5/ Allerdings kann umgekehrt das #Kumulieren, also die Umrechnung nationaler Zielpfade in die voraussichtliche Gesamtmenge an CO2-Emissionen, ein gangbarer Weg sein, um das nationale Ambitionsniveau darzustellen.
6/ Da es aber wg der Kurzlebigkeit der anderen Treibhausgase wie zb #Methan nur ein #CO2-Bugdet, aber kein #THG-Budget gibt, ist die Umrechnung der nationalen Ziele aus dem #Klimaschutzgesetz#KSG (das langfristige THG-Minderungsziele beschreibt) mit Unsicherheiten behaftet.
7/ Zur Umrechnung der #KSG-Klimaziele in ein #CO2Budget müssen einige Annahmen über CO2-Entnahme, Landsenken und #LULUCF-Entwicklung gemacht werden, die nicht explizit im #KSG beziffert sind. Wichtig: netto null CO2 wird wesentlich früher erreicht als netto null THG.
8/ Die kumulierten Emissionen aus dem #KSG kann man vergleichen mit den aus dem globalen Budget abgeleiteten nationalen Budgets. Exemplarisch wird hier der Pro-Kopf-Ansatz @Umweltrat gewählt. Die #KSG Zahlen liegen ~bei einem 1,75C-Budget und doppelt so hoch wie ein 1,5C-Budget
9/ Der 🚦#Koalitionsvertrag formuliert explizit den Anspruch „Deutschland auf den 1,5-Grad-Pfad zu bringen“. Um eine Orientierung Deutschlands an 1,5°C glaubwürdig und nachvollziehbar zu machen, wird sich die Bundesregierung zu zentralen Fragenkomplexen positionieren müssen:
10/ Offene Fragen:
-wie sieht die #Umsetzung aus?
-welchen #Gerechtigkeitsmaßstab legt die Regierung an?
-was soll zusätzlich(!) im #Ausland erbracht werden?
-wie sieht der Umgang mit #CO2Senken aus?
Um glaubwürdig zu bleiben, wird sich die Regierung dazu positionieren müssen
Wenn es zu einem #Importstopp von #Gas#Öl & #Kohle aus #Russland kommt, braucht es sicher eine #soziale Abfederung v.a. für die unteren Einkommen. Ich fange hier mal an, gute Vorschläge und Analysen zu sammeln. Gerne weitere Ideen/Studien ergänzen 1/n 🧵
3/ @BachmannRudi et al haben eine Analyse vorgelegt und Vorschläge gemacht: Möglichkeit 1: pauschale Zahlungen Pro-Kopf. Alternativ: Zahlungen an tatsächlichem Energieverbrauch orientieren. econtribute.de/RePEc/ajk/ajkp…@andreasloeschel
2/ Das Jahr startet mit einer kritischen Bilanz für 2021 durch @AgoraEW: Der Anteil #Erneuerbarer am Stromverbrauch sinkt auf 42,3% und fällt damit zurück auf das Niveau von 2019. Die Emissionen stiegen ggü dem Corona-Jahr 2020 um 4,5% agora-energiewende.de/presse/neuigke…
3/ Die offiziellen Zahlen für die Emissionen 2021 kommen am 15.3. vom @Umweltbundesamt und werden bis 15.4. durch den #Expertenrat für Klimafragen @ERK_Klima geprüft. Dann ist auch klar, welche Sektorziele verfehlt wurden und wo Sofortprogramme notwendig werden
2/ Das Problem des #KSG sind nicht die #Sektorziele, sondern die Tatsache, dass nur nach hinten geschaut wird und erst dann nachgesteuert wird. Es fehlt ein wirksamer Vorwärts-Mechanismus. Im neuen KSG ist nun zwar alle 2 Jahre eine Trendanalyse durch den @ERK_Klima vorgesehen...
3/ ...aber sollte sich hier eine Trendverfehlung abzeichnen, gibt es keinen Mechanismus, was dann passiert. Vorausschauend Nachsteuern? Nach der Erfahrung mit dem jetzigen #Projektionsbericht befürchtet man eher: Abheften und Übergang zur Tagesordnung
Am Mittwoch, 14.7. wird die #EUKommission das #Fitfor55 Paket vorstellen, ein riesiges Paket mit 12 Initiativen & Gesetzesvorschlägen zur Erreichung der #Klimaziele und zur Umsetzung des #EUGreenDeal.
Hier eine erste Einordnung auf Basis der bisherigen Leaks (1/n)
2/ Um was geht es:
Bei den #Klimazielen geht es um 55% Emissionsreduktion bis 2030, THG-Neutralität bis 2050 und netto-negativ danach. Den Ramen bildet der #EUGreenDeal, der eine umfassende Transformation inklusive einer #JustTransition beschreibt
3/ Das größte Paket ist sicherlich das rund um die Revision des #EUETS. Im #EUETS soll der Schiffsverkehr einbezogen werden und die #MSR angepasst werden. Weiterhin soll es einen neuen separaten "adjacent ETS" #ETS2 für Gebäude und Straßenverkehr geben, der 2025 starten soll.
Das #Klimaschutzgesetz 2.0 ist nun beschlossen worden. Was ist neu?
-schärfere Ziele für 2030
-erstmals Ziele für 2040 & 2045
-Ziele für natürliche Senken (=negative Emissionen)
-Stärkung des Expertenrats für Klimafragen @ERK_Klima dserver.bundestag.de/btd/19/302/193…
Details im thread (1/9)
2/ Im #KSG ist das übergeordnete Ziel für 2030 von 55% auf 65% verschärft worden. Das entspricht in etwa dem, was zu erwarten ist, wenn man das neue #EU2030 Ziel von 55% auf Deutschland runterbricht. Im @ERK_Klima Bericht hatten wir dafür eine Spanne von 62-68% abgeschätzt.
3/ Bei den #Sektorzielen bis 2030 sind v.a. die Ziele für die Energiewirtschaft und Industrie angeschärft worden, beides Sektoren, die größtenteils im #EUETS sind. Dort ist wegen des neuen EU-Ziels im #Fitfor55 Paket eine Anschärfung zu erwarten
Die Debatte um den #CO2Preis nimmt teilweise bsurde Züge an. Dabei steht in den Wahlprogrammen von @spdbt, @Die_Gruenen und @fdp praktisch das gleiche: mit den Einnahmen des CO2-Preises soll erst die #EEGUmlage gesenkt werden, dann soll es eine pro-Kopf Rückerstattung geben
1/n
2/ Im @spdbt Wahlprogramm steht: die Einnahmen der #CO2Bepreisung werden auch zur Finanzierung der #EEGUmlage eingesetzt und mittelfristig wird ein pro-Kopf Bonus geprüft. In der öffentlichen Debatte klingt das gerade etwas anders... spd.de/fileadmin/Doku…